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Kritische Fragen wenig erwünscht
Elon Musk und die verschlossene Auster

Die Vereinigung „Netzwerk Recherche“ hat Elon Musk und sein Automobilunternehmen Tesla mit der „verschlossenen Auster“ ausgezeichnet. Dieser „Preis“ geht jedes Jahr an diejenigen, die zumindest nicht offen zeigen, dass sie Journalismus mögen.

Von Dirk Lorenzen |
Schöne Bilder (hier vom Start einer Falcon 9) gibt es – aber um klassische Pressearbeit macht SpaceX einen großen Bogen
Auch die Raketenfirma SpaceX von Elon Musk hat eine sehr ungewöhnliche Art, mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Eine klassische Pressestelle, die Anfragen von Medien beantwortet, gibt es nicht. Was, wann, wo und wie kommuniziert wird, scheint allein der Chef zu entscheiden. Der nutzt dafür gerne Kurznachrichten via Twitter.
Klassische Pressekonferenzen sind extrem selten – und wenn, so finden sie meist im Rahmen von NASA-Missionen statt. Wenn SpaceX im Auftrag der US-Weltraumbehörde Menschen oder Material ins All befördert, verbreitet diese die üblichen Presseunterlagen.

Kaum Journalisten zugelassen

Bei aufwendig inszenierten Präsentationen neuer Raketen oder Raumschiffe sind meist viele jubelnde Anhänger zugegen, Journalisten allerdings sind kaum zugelassen.
Während die meisten Unternehmen ihre Arbeit gerne zeigen und Medien in ihre Werke einladen, scheinen Presse-Besuche bei SpaceX ein Tabu zu sein. Einst erhielt zwar ein Reporter eines Leitmediums eine Führung durch einen engen Mitarbeiter von Elon Musk, aber selbst davon durfte nichts veröffentlicht werden.
Die gesamte Kommunikation ist auf eine Person zugeschnitten. Die Reichweite ist dennoch enorm: Denn es gibt sehr viele euphorische Anhänger, die die SpaceX-PR in den sozialen Netzwerken verbreiten.
Das Netzwerk Recherche und die „Verschlossene Auster“ für Tesla
Das Raumfahrtunternehmen SpaceX