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EM 2021
Der Plan der paneuropäischen EM wackelt

Wegen der Coronakrise ist die EM um ein Jahr verschoben. 2021 soll das Turnier mit gleichem Spielplan an den gleichen Orten ausgetragen werden. Doch ob dann alle zwölf geplanten Austragungsorte dabei sein werden, steht derzeit in den Sternen.

Von Chaled Nahar | 12.04.2020
Logo der Euro 2020 mit Pokal
Verschoben auf 2021: Die Fußball-EM 2020. (picture alliance / empics / John Walton)
Bei mindestens der Hälfte aller Stadien gibt es Bedenken oder müssen noch Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, damit das kontinentale Fußball-Turnier im kommenden Sommer über die Bühne gehen kann.
In Italiens Hauptstadt Rom, eigentlich Ort des Eröffnungsspiels und im spanischen Bilbao bestehen Sorgen, ob bis zum kommenden Sommer die Situation gut genug sein kann, um Spiele sicher auszutragen. Die Nachrichtenagentur PA zitiert den nationalen Verband zwar, es sei kein Problem. Eine Stellungnahme der Stadt Bilbao gibt es bisher aber nicht.
Terminkollisionen in London, Amsterdam, Glasgow und Dublin
Hinzu kommen Terminkollisionen bei vier weiteren der zwölf Stadien. Im Londoner Wembley-Stadion, geplanter Ort für Halbfinale und Finale sowie in den Arenen von Amsterdam, Glasgow und Dublin sind andere Veranstaltungen geplant und die Stadien eigentlich belegt. Die "Daily Mail" berichtet von geplanten, wirtschaftlich lukrativen Konzerten. Ob man sich auf eine Verlegung der Veranstaltungen einigen könnte, ist zurzeit noch unklar.
Coronavirus
Noch nicht endgültig geäußert hat sich auch München, der dpa teilt das Sportreferat der Stadt nur mit, das weitere Vorgehen werde in der Stadt geprüft. Hier sollen unter anderem die Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft stattfinden, darunter die Duelle gegen Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal. Dass München aber auf die Spiele verzichtet, dann drei Jahre vor der Heim-EM, ist aber sehr unwahrscheinlich.
Russland steht mit weiteren Ausrichterstädten bereit
Weiter euphorisch ist man dagegen in Kopenhagen, dort soll im kommenden Sommer auch der Start der Tour de France stattfinden. Man freue sich auf einen riesigen Sportsommer, teilte der Oberbürgermeister mit. Auch Bukarest und Budapest stehen nach Medienberichten weiter zur Ausrichtung der EM genauso wie Aserbaidschans Hauptstadt Baku, die als erste Stadt in Asien Europameisterschafts-Spiele ausrichten will.
Alexej Sorokin, Organisationschef der WM 2018
Alexej Sorokin, Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees (imago sportfotodienst)
Sicher dabei ist auch St. Petersburg. Das bestätigte noch einmal der dortige Organisationschef Alexei Sorokin, der schon das WM-Organisationskomitee geleitet hatte. Sorokin bekräftigte in den letzten Wochen auch mehrfach, dass Russland mit weiteren Ausrichterstädten einspringen könne, sollte es zu Ausfällen kommen.
Offiziell ist von der Europäischen Fußball-Union UEFA dazu bisher noch nichts zu hören. Bis jetzt hält man bei der UEFA aber sowohl am Konzept des paneuropäischen Turniers als auch an den geplanten Ausrichterstädten und Terminen fest. Weitere Ankündigungen sollen zu gegebener Zeit erfolgen, wie es heißt.