Peter Kapern: Ist das etwa ein Dokument der Verzweiflung? Ausgerechnet die grüne Parteivorsitzende Claudia Roth soll dem SPD-Wahlkampf neues Leben einhauchen. Sie redet beim Parteitag der Sozialdemokraten am Sonntag in Augsburg. Vielleicht hilft’s, und Hilfe haben die Sozialdemokraten nötig. In den Umfragen sind sie im Sinkflug, die Sympathiewerte ihres Kanzlerkandidaten fallen im Vergleich zu denen der Amtsinhaberin sehr bescheiden aus. Das Treffen am Sonntag in Augsburg, bei dem das Wahlprogramm verabschiedet werden soll, soll nun zur Wende beitragen.
Soweit der Bericht von Stephan Detjen und den hat sich Johano Strasser angehört, der Vorsitzende des PEN-Clubs und Vor- und Querdenker der SPD. Guten Tag!
Johano Strasser: Guten Tag.
Kapern: Herr Strasser, macht Peer Steinbrück eigentlich auch was richtig?
Strasser: Ach Gott, es kommt nicht nur auf den Kandidaten an, sondern auch auf die Partei und die Parteienkonstellation. Es stehen zwei Konstellationen gegeneinander: Rot und Grün auf der einen und Schwarz und Gelb auf der anderen Seite. Und es ist ja noch nicht lange her, da haben alle Medien übereinstimmend auch wohl mit der Mehrheit der Bevölkerung der schwarz-gelben Koalition überhaupt keine Chance mehr gegeben. Das war eine marode Koalition, die nichts mehr zustande gebracht hat und die jetzt sich darauf verständigt hat, dass sie mit Symbolpolitik versucht, der rot-grünen Koalition die Themen wegzunehmen.
Ich bin ein untypischer Wähler vielleicht, aber ich wähle nicht etwas, was gerade im Trend liegt, sondern ich überlege mir, was für dieses Land und für meine Kinder das Beste wäre, und da habe ich eine ganz klare Orientierung. Die sich weitende Kluft zwischen Arm und Reich spaltet die Gesellschaft, das halte ich für äußerst gefährlich. In keinem vergleichbaren Land ist der Bildungserfolg so sehr vom sozialen Status des Elternhauses abhängig. Kinder in Deutschland zu haben ist in Deutschland nicht nur ein Armutsrisiko, sondern auch ein ständiger Stolperstein auf dem Weg zu beruflichem Erfolg. Und wenn wir uns anschauen, wie viele Menschen bei uns in prekären Arbeitsverhältnissen leben, oder arbeitslos sind, dann wissen wir, dass sich dort eine Gefahr aufbaut, die später ganz gefährlich sein kann, nämlich Altersarmut in erheblichem Umfang. Und diese Fragen sind für mich entscheidend und dazu kommt dann das große Thema Europa. Ich sehe nicht, dass von Deutschland aus – dem Land, das in Europa zusammen mit den Franzosen die große Verantwortung für die Zukunft trägt – hier auch nur im Ansatz mutige Schritte zu einer Neugestaltung und Gesundung Europas gemacht werden.
Kapern: Herr Strasser, jetzt sind Sie aber meiner Frage ausgewichen. Dabei hätte man die doch auch als Vorlage aufnehmen können, um mal was Positives über Peer Steinbrück zu sagen.
Strasser: Ja, das kann ich gerne sagen, weil ich ein Norddeutscher bin und verstehe, wie dieser Mann handelt und spricht. Das ist nicht immer einfach. Wenn Sie in Norddeutschland einen Menschen nach dem Weg fragen, dann sagt er, zweite Straße rechts, das dritte Haus auf der linken Seite, oder er sagt, "weet ik nich". Und so ein Mensch ist dieser Steinbrück auch.
Kapern: Sagt er zu oft, "weiß ich nicht"?
Strasser: Bitte?
Kapern: Sagt er zu oft, "weiß ich nicht"?
Strasser: Wenn das zutrifft, finde ich das ehrlich und richtig, und ich glaube, dass Journalisten ein gewisses Interesse daran haben sollten, dass Politiker gelegentlich auch mal auf ihre Fragen antworten. Es gibt ja viel zu viele Politiker, die nebulöse Ausweichbewegungen machen, wenn ein Journalist ihnen das Mikrofon hinhält und eine konkrete Frage stellt. Das tut der Steinbrück nicht, und ich denke, auf Dauer wird man das entdecken und werden auch die Menschen entdecken, dass das seinen Charme hat. Das ist nicht für jeden gleich erkennbar, aber so sind diese Norddeutschen nun mal.
Kapern: Nun haben Sie ja ganz wichtige Themen und Probleme aufgezählt, für die die SPD steht beziehungsweise für deren Lösung die SPD stehen möchte, und trotzdem ist sie in allen Umfragen im Sinkflug. Wie kann so was sein?
Strasser: Ja, das kann passieren, denn im Augenblick ist es so, dass den Deutschen vorgegaukelt wird, dass sie, da sie in Europa wirtschaftlich noch am besten stehen, glänzende Aussichten haben.
Kapern: Von wem wird das vorgegaukelt?
Strasser: Das wird sowohl von den Medien als auch von der Bundesregierung vorgegaukelt.
Kapern: Opium fürs Volk gewissermaßen?
Strasser: Na ja, diesen Ausdruck würde ich nicht gebrauchen. Sie wissen ja, dass ich kein Marxist war und gegenüber diesen leichtfertigen Äußerungen mich immer kritisch geäußert habe. Aber ich würde sagen, dass diese Vorstellung im Augenblick vorherrscht bei sehr vielen Deutschen und sie erst begreifen müssten, dass wir in Europa nur eine Zukunft haben, wenn Europa als Ganzes eine Zukunft hat, und dass wir dabei sind, durch das viel zu niedrige Lohnniveau die Konkurrenten in Europa um uns herum zu ruinieren. Wenn wir die aber ruinieren, wie das sich jetzt abzeichnet in Frankreich, in Belgien, in den Niederlanden und so weiter, dann werden die auch unsere Produkte nicht mehr in dem Maße abnehmen wie bisher, und das schadet auch uns. Diese Erkenntnis ist etwas komplizierter als der Triumphalismus, der ausbricht, wenn wir über die faulen Griechen und die korrupten Zyprer reden, vergessend, dass es bei uns auch sehr viel Korruption gibt und sehr viel unverdienten Reichtum.
Kapern: Herr Strasser, kann es sein, dass dem Kandidaten etwas Menschelndes fehlt, so etwas, was Kurt Beck immer als "nah bei de Leut’" bezeichnet hat?
Strasser: Na ja, jetzt erwähnen Sie Kurt Beck. Der ist nun von den Medien derartig niedergemacht worden, als ein tumber Provinzler, der angeblich nichts von der Sache versteht. Ich habe ihn ein paar Mal erlebt im Wahlkampf in seinem Heimatland und habe eine große Hochachtung vor diesem Mann. Es ist in einer Situation wie der, in der Steinbrück jetzt ist, völlig falsch, so zu tun, als könnte er auch ganz anders, und sich zu verstellen und jetzt den Leutseligen zu machen. Er ist ein Mensch der klaren Worte, die auch immer Anstoß erregen – sollen sie ja auch -, und als solchen muss man ihn hinnehmen, und ich glaube, dass je näher wir an die wirklichen Probleme herankommen in diesem Wahlkampf, umso mehr werden die Leute begreifen, na, vielleicht ist es nicht so schlecht, wenn man jemanden hat, der nicht um den Brei herumredet, sondern ziemlich klar zur Sache redet.
Kapern: Gibt es im Moment eine Medienkampagne gegen Peer Steinbrück?
Strasser: Ach das würde ich so nicht sagen. Das ist einfach der Ausdruck eines allgemeinen Gefühls, das da ist. Die Deutschen fühlen sich gut dabei, dass sie jetzt in Europa besser abschneiden als viele Länder rund herum. Das nährt am Rand auch chauvinistische und nationalistische Tendenzen, was ich für sehr gefährlich halte. Aber ich glaube, dass auf die Dauer die Einsicht siegen wird, dass wir von Europa wesentlich profitieren, dass die große friedenspolitische Leistung Europas nicht in Gefahr gebracht werden darf, dass Europa in der Welt gegenüber den anderen, sich herausbildenden Großzentren, in Asien beispielsweise oder in Lateinamerika, wenn wir an Brasilien denken, nur bestehen kann, wenn es sich zusammenrauft, und dazu gehört eben auch, dass wir eine andere und zukunftsweisende Politik in Europa machen.
Kapern: Was muss die SPD-Führung jetzt machen, um zu einer Wende zu kommen? Kann sie selbst was machen, oder muss sie einfach abwarten?
Strasser: Nein! Ich glaube schon, dass sie was machen kann, und ich nehme auch an, dass auf dem Parteitag in Augsburg erste Signale gesetzt werden. Man muss dafür sorgen, dass im Umgang mit der Öffentlichkeit die Dummheiten, die da gelegentlich gemacht worden sind, dass die nicht mehr vorkommen. Man muss sehr stark darauf setzen, die eigene Klientel, die eigene Wählerschaft zu mobilisieren, indem man die großen Gerechtigkeitsthemen, die die Menschen in diesem Lande umtreiben eigentlich, zur Sprache bringt. Es ist ja noch viel Zeit, es sind ja noch fünf Monate, der eigentliche Wahlkampf beginnt ja erst und je näher der Wahltermin rücken wird, umso stärker wird sich auch zeigen, dass Union und FDP so sehr an einem Strang gar nicht ziehen, wie das aussieht, und dass die Verschleierung bezüglich angeblicher Mindestlöhne, die die FDP ja auch noch nicht mal will, dass dieses alles dann doch die Fronten anders konturiert, als das bisher sichtbar ist. Und darauf setze ich, darauf muss man setzen, und ich kann mir gut vorstellen, dass da noch einiges in Bewegung kommt.
Kapern: Johano Strasser war das, der Vorsitzende des PEN-Clubs in Deutschland und Vor- und Querdenker der SPD. Herr Strasser, danke, dass Sie heute Mittag für uns Zeit hatten.
Strasser: Ja, bitte sehr.
Kapern: Schönen Tag noch!
Strasser: Auf Wiederhören.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Soweit der Bericht von Stephan Detjen und den hat sich Johano Strasser angehört, der Vorsitzende des PEN-Clubs und Vor- und Querdenker der SPD. Guten Tag!
Johano Strasser: Guten Tag.
Kapern: Herr Strasser, macht Peer Steinbrück eigentlich auch was richtig?
Strasser: Ach Gott, es kommt nicht nur auf den Kandidaten an, sondern auch auf die Partei und die Parteienkonstellation. Es stehen zwei Konstellationen gegeneinander: Rot und Grün auf der einen und Schwarz und Gelb auf der anderen Seite. Und es ist ja noch nicht lange her, da haben alle Medien übereinstimmend auch wohl mit der Mehrheit der Bevölkerung der schwarz-gelben Koalition überhaupt keine Chance mehr gegeben. Das war eine marode Koalition, die nichts mehr zustande gebracht hat und die jetzt sich darauf verständigt hat, dass sie mit Symbolpolitik versucht, der rot-grünen Koalition die Themen wegzunehmen.
Ich bin ein untypischer Wähler vielleicht, aber ich wähle nicht etwas, was gerade im Trend liegt, sondern ich überlege mir, was für dieses Land und für meine Kinder das Beste wäre, und da habe ich eine ganz klare Orientierung. Die sich weitende Kluft zwischen Arm und Reich spaltet die Gesellschaft, das halte ich für äußerst gefährlich. In keinem vergleichbaren Land ist der Bildungserfolg so sehr vom sozialen Status des Elternhauses abhängig. Kinder in Deutschland zu haben ist in Deutschland nicht nur ein Armutsrisiko, sondern auch ein ständiger Stolperstein auf dem Weg zu beruflichem Erfolg. Und wenn wir uns anschauen, wie viele Menschen bei uns in prekären Arbeitsverhältnissen leben, oder arbeitslos sind, dann wissen wir, dass sich dort eine Gefahr aufbaut, die später ganz gefährlich sein kann, nämlich Altersarmut in erheblichem Umfang. Und diese Fragen sind für mich entscheidend und dazu kommt dann das große Thema Europa. Ich sehe nicht, dass von Deutschland aus – dem Land, das in Europa zusammen mit den Franzosen die große Verantwortung für die Zukunft trägt – hier auch nur im Ansatz mutige Schritte zu einer Neugestaltung und Gesundung Europas gemacht werden.
Kapern: Herr Strasser, jetzt sind Sie aber meiner Frage ausgewichen. Dabei hätte man die doch auch als Vorlage aufnehmen können, um mal was Positives über Peer Steinbrück zu sagen.
Strasser: Ja, das kann ich gerne sagen, weil ich ein Norddeutscher bin und verstehe, wie dieser Mann handelt und spricht. Das ist nicht immer einfach. Wenn Sie in Norddeutschland einen Menschen nach dem Weg fragen, dann sagt er, zweite Straße rechts, das dritte Haus auf der linken Seite, oder er sagt, "weet ik nich". Und so ein Mensch ist dieser Steinbrück auch.
Kapern: Sagt er zu oft, "weiß ich nicht"?
Strasser: Bitte?
Kapern: Sagt er zu oft, "weiß ich nicht"?
Strasser: Wenn das zutrifft, finde ich das ehrlich und richtig, und ich glaube, dass Journalisten ein gewisses Interesse daran haben sollten, dass Politiker gelegentlich auch mal auf ihre Fragen antworten. Es gibt ja viel zu viele Politiker, die nebulöse Ausweichbewegungen machen, wenn ein Journalist ihnen das Mikrofon hinhält und eine konkrete Frage stellt. Das tut der Steinbrück nicht, und ich denke, auf Dauer wird man das entdecken und werden auch die Menschen entdecken, dass das seinen Charme hat. Das ist nicht für jeden gleich erkennbar, aber so sind diese Norddeutschen nun mal.
Kapern: Nun haben Sie ja ganz wichtige Themen und Probleme aufgezählt, für die die SPD steht beziehungsweise für deren Lösung die SPD stehen möchte, und trotzdem ist sie in allen Umfragen im Sinkflug. Wie kann so was sein?
Strasser: Ja, das kann passieren, denn im Augenblick ist es so, dass den Deutschen vorgegaukelt wird, dass sie, da sie in Europa wirtschaftlich noch am besten stehen, glänzende Aussichten haben.
Kapern: Von wem wird das vorgegaukelt?
Strasser: Das wird sowohl von den Medien als auch von der Bundesregierung vorgegaukelt.
Kapern: Opium fürs Volk gewissermaßen?
Strasser: Na ja, diesen Ausdruck würde ich nicht gebrauchen. Sie wissen ja, dass ich kein Marxist war und gegenüber diesen leichtfertigen Äußerungen mich immer kritisch geäußert habe. Aber ich würde sagen, dass diese Vorstellung im Augenblick vorherrscht bei sehr vielen Deutschen und sie erst begreifen müssten, dass wir in Europa nur eine Zukunft haben, wenn Europa als Ganzes eine Zukunft hat, und dass wir dabei sind, durch das viel zu niedrige Lohnniveau die Konkurrenten in Europa um uns herum zu ruinieren. Wenn wir die aber ruinieren, wie das sich jetzt abzeichnet in Frankreich, in Belgien, in den Niederlanden und so weiter, dann werden die auch unsere Produkte nicht mehr in dem Maße abnehmen wie bisher, und das schadet auch uns. Diese Erkenntnis ist etwas komplizierter als der Triumphalismus, der ausbricht, wenn wir über die faulen Griechen und die korrupten Zyprer reden, vergessend, dass es bei uns auch sehr viel Korruption gibt und sehr viel unverdienten Reichtum.
Kapern: Herr Strasser, kann es sein, dass dem Kandidaten etwas Menschelndes fehlt, so etwas, was Kurt Beck immer als "nah bei de Leut’" bezeichnet hat?
Strasser: Na ja, jetzt erwähnen Sie Kurt Beck. Der ist nun von den Medien derartig niedergemacht worden, als ein tumber Provinzler, der angeblich nichts von der Sache versteht. Ich habe ihn ein paar Mal erlebt im Wahlkampf in seinem Heimatland und habe eine große Hochachtung vor diesem Mann. Es ist in einer Situation wie der, in der Steinbrück jetzt ist, völlig falsch, so zu tun, als könnte er auch ganz anders, und sich zu verstellen und jetzt den Leutseligen zu machen. Er ist ein Mensch der klaren Worte, die auch immer Anstoß erregen – sollen sie ja auch -, und als solchen muss man ihn hinnehmen, und ich glaube, dass je näher wir an die wirklichen Probleme herankommen in diesem Wahlkampf, umso mehr werden die Leute begreifen, na, vielleicht ist es nicht so schlecht, wenn man jemanden hat, der nicht um den Brei herumredet, sondern ziemlich klar zur Sache redet.
Kapern: Gibt es im Moment eine Medienkampagne gegen Peer Steinbrück?
Strasser: Ach das würde ich so nicht sagen. Das ist einfach der Ausdruck eines allgemeinen Gefühls, das da ist. Die Deutschen fühlen sich gut dabei, dass sie jetzt in Europa besser abschneiden als viele Länder rund herum. Das nährt am Rand auch chauvinistische und nationalistische Tendenzen, was ich für sehr gefährlich halte. Aber ich glaube, dass auf die Dauer die Einsicht siegen wird, dass wir von Europa wesentlich profitieren, dass die große friedenspolitische Leistung Europas nicht in Gefahr gebracht werden darf, dass Europa in der Welt gegenüber den anderen, sich herausbildenden Großzentren, in Asien beispielsweise oder in Lateinamerika, wenn wir an Brasilien denken, nur bestehen kann, wenn es sich zusammenrauft, und dazu gehört eben auch, dass wir eine andere und zukunftsweisende Politik in Europa machen.
Kapern: Was muss die SPD-Führung jetzt machen, um zu einer Wende zu kommen? Kann sie selbst was machen, oder muss sie einfach abwarten?
Strasser: Nein! Ich glaube schon, dass sie was machen kann, und ich nehme auch an, dass auf dem Parteitag in Augsburg erste Signale gesetzt werden. Man muss dafür sorgen, dass im Umgang mit der Öffentlichkeit die Dummheiten, die da gelegentlich gemacht worden sind, dass die nicht mehr vorkommen. Man muss sehr stark darauf setzen, die eigene Klientel, die eigene Wählerschaft zu mobilisieren, indem man die großen Gerechtigkeitsthemen, die die Menschen in diesem Lande umtreiben eigentlich, zur Sprache bringt. Es ist ja noch viel Zeit, es sind ja noch fünf Monate, der eigentliche Wahlkampf beginnt ja erst und je näher der Wahltermin rücken wird, umso stärker wird sich auch zeigen, dass Union und FDP so sehr an einem Strang gar nicht ziehen, wie das aussieht, und dass die Verschleierung bezüglich angeblicher Mindestlöhne, die die FDP ja auch noch nicht mal will, dass dieses alles dann doch die Fronten anders konturiert, als das bisher sichtbar ist. Und darauf setze ich, darauf muss man setzen, und ich kann mir gut vorstellen, dass da noch einiges in Bewegung kommt.
Kapern: Johano Strasser war das, der Vorsitzende des PEN-Clubs in Deutschland und Vor- und Querdenker der SPD. Herr Strasser, danke, dass Sie heute Mittag für uns Zeit hatten.
Strasser: Ja, bitte sehr.
Kapern: Schönen Tag noch!
Strasser: Auf Wiederhören.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.