Dienstag, 19. März 2024

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Erforscht, entdeckt, entwickelt
Das Info-Update

Cloud-Dienste bescheren Amazon und Microsoft neue Rekorde +++ Unitymedia darf die W-Lan-Router seiner Kunden weiterhin als Hot-Spots verwenden +++ Auf Facebook ist die AfD die wirkmächtigste Partei +++ Die OECD befürchtet keine Massenarbeitslosigkeit durch Automatisierung +++ Apple muss Erben den Zugang zur Cloud eines Verstorbenen gewähren +++ Facebook legt drei Milliarden Dollar für mögliche Strafen beiseite +++ Ein Hacker hat GPS-Tracker für Autos geknackt

Von Piotr Heller | 27.04.2019
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Wochenrückblick aus der IT-Welt – das Info-Update bei „Computer und Kommunikation“ (Deutschlandradio)
Cloud-Dienste bescheren Amazon und Microsoft neue Rekorde
Bei Amazon ist es ein Rekord-Gewinn: Der Online-Händler vermeldete für das erste Quartal einen Überschuss von umgerechnet 3,2 Milliarden Euro. Das ist der größte Gewinn in der Firmengeschichte. Besonders erfolgreich waren die Cloud-Dienste, die das Unternehmen an andere Firmen verkauft. Der operative Gewinn dieser Sparte klettere auf umgerechnet knapp zwei Milliarden Euro.
Das Computer-Urgestein Microsoft erzielte am Donnerstag einen Börsen-Rekord: Erstmals war das Unternehmen mehr als eine Billion Dollar wert. Vorher hatte der Konzern auch dank seiner erfolgreichen Cloud-Dienste starke Quartalszahlen veröffentlicht.
Quelle: dpa

Unitymedia darf die W-Lan-Router seiner Kunden weiterhin als Hot-Spots verwenden
Und das ohne eine ausdrückliche Zustimmung der Kunden. Das hat der Bundesgerichtshof Ende der Woche entschieden. Der Kabelnetzbetreiber hatte seine Kunden 2016 darauf hingewiesen, dass er Software für ein zweites W-Lan-Signal auf deren Router aufspielen werde. Andere Kunden in der Nähe können diese Netzwerke dann verwenden. Die Nutzer des Routers können auf verschiedene Art Wiederspruch gegen die Nutzung einlegen.
Die Verbraucherzentrale NRW sah in dieser Praxis eine unzumutbare Belästigung und klagte gegen Unitymedia. In einem Berufungsverfahren entschied der BGH nun zugunsten des Unternehmens.
Quelle: dpa

Auf Facebook ist die AfD die wirkmächtigste Partei
Das berichtet der Spiegel und bezieht sich dabei auf die Untersuchung eines Medienwissenschaftlers von der George-Washington-Universität. Rund 85 Prozent aller auf Facebook weiterverbreiteten Beiträge deutscher Parteien stammten von der AfD. Die verbleibenden 15 Prozent würden sich Union, SPD, Grüne, FDP und Linke teilen. Den Daten zufolge betriebt die AfD 1500 Facebook-Seiten. Danach kommt die SPD mit 1400. Die Union verwalte gut 1000 Seiten auf dem Sozialen Netzwerk.
Quelle: Der Spiegel

Die OECD befürchtet keine Massenarbeitslosigkeit durch Automatisierung
Das geht aus dem "Beschäftigungsausblick" der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hervor. Im OECD-Raum, der vor allem Europa und Nordamerika umfasst, seien in den nächsten 20 Jahren 14 Prozent der Arbeitsplätze durch Automatisierung bedroht. Das seien deutlich weniger als andere Studien darlegten. In Deutschland sind es laut OECD 18 Prozent. Jedoch entstünden durch die Digitalisierung auch neue Jobs.
Quelle: afpd, Handelsblatt

Apple muss Erben den Zugang zur Cloud eines Verstorbenen gewähren
So hat das Landgericht Münster in einem Mitte der Woche veröffentlichten Urteil entschieden. Laut der Kanzlei, die die Erben vor Gericht vertrat, verstarb der Familienvater während einer Reise im Ausland. Die Angehörigen erhofften sich von den in der iCloud des Verstorbenen gespeicherten Daten Erkenntnisse über dessen Tod. Apple habe ihnen den Zugang jedoch verweigert.
Laut dem Urteil muss der Konzern das Nutzerkonto-Konto nun für die Angehörigen öffnen. In der iCloud können Fotos, Emails und andere Dokumente gespeichert werden. Experten wiesen darauf hin, dass der iPhone-Konzern in der Vergangenheit bei ähnlichen Fällen den Erben den Zugang zu Daten von Verstorbenen ermöglicht hatte. Vergangenes Jahr hatte der Bundesgerichtshof erst entschieden, dass persönliche Inhalte im Netz grundsätzlich an die Erben fallen.
Quelle: dpa, heise.de

Facebook legt drei Milliarden Dollar für mögliche Strafen beiseite
Die umgerechnet 2,7 Milliarden Euro legte das Unternehmen im letzten Quartal zurück. Dem Konzern drohen hohe Strafen, weil die US-Handelsbehörde FTC gegen ihn ermittelt. Auslöser der Ermittlungen war vor allem der Skandal um Cambridge Analytica. Obwohl die Rückstellung den Gewinn leicht drückte, stieg die Aktie des Internetmediums nach der Ankündigung um mehr als sieben Prozent.
Derweil droht Facebook in Irland weiteres Ungemach. Die dortige Datenschutzbehörde hat Ermittlungen zu einer Sicherheitspanne aufgenommen: Der Internetkonzern hatte Passwörter von Hunderten Millionen Nutzern im Klartext gespeichert. Die Iren sind innerhalb der EU für Datenschutzfragen bei Facebook zuständig und führen bereits zehn weitere Ermittlungen dazu, ob der Konzern die Bestimmungen der EU einhält.
Quelle: dpa, apd

Ein Hacker hat GPS-Tracker für Autos geknackt
Damit habe er die Position der Autos bestimmen und bei manchen sogar den Motor abschalten können, berichtet das IT-Portal Motherboard.
Es handelt sich um Tracker der Marken iTrack und ProTrack. Sie werden dazu genutzt, Autos und Flotten per App zu verwalten und zu überwachen. Bei manchen Autos lässt sich über die App auch der Motor abstellen, wenn der Wagen langsam genug fährt.
Der Hacker hat laut dem Artikel Standardpasswörter der Apps herausgefunden und so den Zugang zu 27 000 Accounts erhalten. Die chinesischen Hersteller der Beiden Apps haben den Angriff Motherboard gegenüber nicht zugegeben. ProTrack habe ihn sogar abgestritten, rufe seine Kunden jedoch dazu auf, ihre Passwörter zu ändern.
Quelle: Motherboard