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Ermittlungsverfahren
Neue Vorwürfe gegen Israels Regierungschef

Gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu werden neue Korruptionsvorwürfe laut. Wie die Zeitung "Haaretz" berichtet, verfüge die Polizei über Aufnahmen zwischen Netanjahu und einem Geschäftsmann. Beide hätten über "gegenseitige Vergünstigungen" gesprochen.

Von Peter Kapern | 08.01.2017
    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. (pa/dpa/Sputnik/Guneev)
    Die israelische Polizei ist im Besitz von Tonbandaufnahmen, auf denen zu hören ist, wie Israels Ministerpräsident Netanjahu mit einem israelischen Geschäftsmann über eine Abmachung zum gegenseitigen Vorteil verhandelt. Das berichtet die Zeitung "Haaretz".
    Laut "Haaretz" geht es um finanzielle Vorteile
    In den aufgezeichneten Gesprächen geht es der Zeitung zufolge um eine Vereinbarung, die dem Geschäftsmann immense finanzielle Vorteile einbringen sollte. Im Gegenzug sollte der namentlich nicht genannte Unternehmer Netanjahu dabei behilflich sein, seine Machtposition auszubauen. Unklar ist, ob diese Gespräche je zu einem strafwürdigen Ergebnis geführt haben.
    Netanjahu weist Vorwürfe zurück
    Der Fernsehsender Channel 10 liefert zudem neue Details zum zweiten gegen Netanjahu laufenden Ermittlungsverfahren. Darin geht es um die Annahme illegaler Geschenke von reichen Freunden. Vom Hollywood-Filmproduzenten Arnon Milchan sollen Netanjahu und seine Frau Sarah Präsente im Wert von mehreren hunderttausend Schekeln erhalten haben. Der Fernsehsender berichtet nun, Netanjahu habe sich im Gegenzug bei US-Außenminister John Kerry mehrfach dafür eingesetzt, dass Milchan ein dauerhaftes Visum für die USA bekomme. Netanjahu wies alle Vorwürfe heute ein weiteres Mal als unbegründet zurück. David Bitan, der Fraktionschef von Netanjahus Likud-Partei sagte, der Ministerpräsident könne selbst dann im Amt bleiben, wenn formell angeklagt würde.