
Im Schnitt ereignen sich demnach bundesweit knapp 24 antisemitische Vorfälle pro Tag. Rias dokumentiert auch Äußerungen und Vorkommnisse, die keine Straftaten sind.
Israelbezogener Antisemitismus mehr als verdoppelt
Als Grund für den Anstieg nennt der Verband vor allem den Krieg im Gazastreifen. So habe sich der israelbezogene Antisemitismus im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Der Rias-Bundesverband ist der Dachverband von Meldestellen in elf Bundesländern. Er geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Was das Spektrum angeht, von dem Antisemitismus ausgeht, verzeichnete Rias nach eigenen Angaben die bisher höchste Zahl antisemitischer Vorfälle mit einem rechtsextremen Hintergrund seit Beginn des bundesweiten Vergleichs 2020.
Prien: Alarmierende Entwicklung
Bundesbildungsministerin Prien hat sich alarmiert über den Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland gezeigt. Die CDU-Politikerin sagte dem Tagesspiegel, Antisemitismus sei kein Randphänomen, sondern eine reale Bedrohung für das jüdische Leben in Deutschland. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, betonte, Hass gegen Jüdinnen und Juden habe sich auf einem "beschämenden Niveau" stabilisiert. Die ganze Gesellschaft sei bei der Bekämpfung von Antisemitismus gefragt.
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Diese Nachricht wurde am 04.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.