Neue Drohnen-Sichtungen
Luftraum über Flughafen Oslo zeitweise gesperrt - Weitere Diskussionen über Umgang mit Drohnen

Es gibt erneut Berichte über die Sichtung von Drohnen - diesmal in Norwegen. Dort war unter anderem der Flughafen in der Hauptstadt Oslo betroffen. Unterdessen hat Dänemark angekündigt, seinen Luftraum in dieser Woche für zivile Drohnenflüge zu sperren.

    Das Foto zeigt, wie eine Drohne in der Nähe des Flughafens Stuttgart fliegt (Archivbild von 2020).
    Drohne am Flughafen (dpa / Marijan Murat)
    Die jüngsten Drohnensichtungen stehen in einer ganzen Reihe ähnlicher Vorfälle in den vergangenen Tagen. Die meisten Vorfälle wurden aus Skandinavien gemeldet, unter anderem aus Dänemark. In Norwegen war neben Oslo auch die Provinz Nordland betroffen. Dort waren Drohnen innerhalb der Sperrzone des Flughafens Brønnøysund gesichtet worden.

    Dänemark sperrt Luftraum bis Freitag

    Bis zum Freitag hat die dänische Regierung den gesamten Luftraum des Landes für zivile Drohnen gesperrt. Hintergrund ist der informelle EU-Gipfel, der in der Hauptstadt Kopenhagen stattfindet. Kurz vor dem Inkrafttreten wurden an mehreren dänischen Militärstützpunkten erneut Drohnen gesichtet. Nähere Angaben zu den Vorfällen machten die Streitkräfte bisher nicht.
    Der dänische Verkehrsminister Danielsen sagte, es sei nicht zu akzeptieren, dass Drohnen Störungen oder Unsicherheit in der Gesellschaft verursachten. Verstöße gegen das Flugverbot können demnach mit Geldstrafen oder bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden.

    Russland bestreitet Beteiligung

    Bislang ist unklar, wer für die zahlreichen Vorfälle verantwortlich ist. Im Verdacht steht Russland, die Regierung in Moskau bestreitet das. In der Politik auch in Deutschland wird inzwischen intensiv diskutiert, wie man mit entdeckten Drohnen umgehen soll.
    Bundesinnenminister Dobrindt hatte am Wochenende angeregt, zur Abwehr von Drohnen die Befugnisse der Bundeswehr auszuweiten. Demnach soll etwa ein Eingreifen mit Waffengewalt möglich sein, wenn von einer Drohne eine akute Gefahr für Menschenleben oder kritische Infrastrukturen ausgehe und andere Abwehrmaßnahmen nicht ausreichten. In solchen Krisenlagen solle die Entscheidungsgewalt auf das Bundesverteidigungsministerium übergehen.
    Der CDU-Politiker Henrichmann mahnte in der Debatte über einen Ausbau der Drohnenabwehr zur Besonnenheit. Dies sei angesichts der komplexen Situation das Mittel der Wahl,sagte der Leiter des Parlamentarischen Kontrollgremiums im Deutschlandfunk. Zunächst gelte es die Frage der Zuständigkeit zu klären. Polizei und Bundeswehr müssten sich an die aktuelle Bedrohungslage anpassen.

    Gewerkschaft der Polizei hat Bedenken

    Innenminister Dobrindt plant darüber hinaus auch technische und operative Maßnahmen wie die Erkennung, Klassifizierung und elektronische Abwehr von Drohnen. Dazu zählten etwa auch Störsender oder Systeme zur Übernahme der Kontrolle über unbemannte Flugobjekte.
    Die Gewerkschaft der Polizei warnt allerdings vor möglichen Gefahren. Der Gewerkschaftsvorsitzende bei der Bundespolizei, Roßkopf, sagte der Rheinischen Post, bei reinen Abschüssen von Drohnen im Inland und im Bereich kritischer Infrastruktur wie etwa Flughäfen gebe es ein kaum kalkulierbares Risiko. Stattdessen müssten Drohnen kontrolliert ausgeschaltet und zu Boden gebracht werden, um keine Unbeteiligten zu gefährden. Solche Abwehrmöglichkeiten würden bereits von der Bundespolizei erprobt.
    Diese Nachricht wurde am 29.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.