
Seine Zeitgenossen nannten ihn den "Weimarer Wolf". Tatsächlich prägte Ernst Wilhelm Wolf als Lehrer, Konzertmeister, Organist und schließlich auch als Hofkapellmeister der kunstsinnigen Herzogin Anna Amalia das Musikleben in Weimar.
Auch wenn er dem Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe ein Dorn im Auge war, hielt Wolf dem Hof und seiner Herzogin jahrzehntelang die Treue. Selbst ein Angebot des Preußenkönigs Friedrich des Zweiten, in Berlin Nachfolger von Carl Philipp Emanuel Bach zu werden, lehnte Wolf dankend ab. Dass er aber Bachs empfindsamen Stil, und auch den des Berliner Kapellmeisters Carl Heinrich Graun, sehr schätzte, ist in seinen Werken unüberhörbar.

Wolfs Instrumentalmusik hat schon in den letzten Jahren wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten. Jetzt hat Michael Alexander Willens mit seiner Kölner Akademie im Deutschlandfunk Kammermusiksaal Wolfs Oratorium "Jesu, deine Passion will ich jetzt bedenken" eingespielt – ein Werk, in dem der etwas über zwanzig Jahre alte Komponist 1756 ähnlich wie Graun in seinem "Tod Jesu" die Passion Christi einfühlsam betrachtet und nachempfindet.
Ernst Wilhelm Wolf
"Jesu, deine Passion will ich jetzt bedenken". Passionsoratorium (Ersteinspielung)
Hanna Herfurtner, Sopran
Marian Dijkhuzen, Alt
Georg Poplutz, Tenor
Mauro Borgioni, Bass
Kölner Akademie
Leitung: Michael Alexander Willens
Aufnahme vom November 2017
"Jesu, deine Passion will ich jetzt bedenken". Passionsoratorium (Ersteinspielung)
Hanna Herfurtner, Sopran
Marian Dijkhuzen, Alt
Georg Poplutz, Tenor
Mauro Borgioni, Bass
Kölner Akademie
Leitung: Michael Alexander Willens
Aufnahme vom November 2017