Pädagogik
Erziehungswissenschaftler warnt Eltern vor "Förderitis"

Manche Eltern übertreiben es nach Ansicht des Erziehungswissenschaftlers und Psychotherapeuten, Frank Zimpel, mit der Förderung ihres Nachwuchses.

    Andre Frank Zimpel gestikuliert während eines Vortrag mit einem Mikrophon am Mund.
    Frank Zimpel, Erziehungswissenschaftler und Psychologe von der Uni Hamburg (Archivbild) (IMAGO / Mauersberger )
    Sie hätten sich ein gefährliches "Virus" eingefangen: die "Förderitis", sagte der Professor von der Universität Hamburg der "Bild am Sonntag". Sie fühlten sich vor allem durch die Sozialen Medien unter Druck gesetzt, perfekte Kinder zu haben. Daher versuchten viele Eltern ständig, den Nachwuchs zu fördern. Dabei übersehen sie nach Einschätzung Zimpels, dass Spielen die Hirnentwicklung viel mehr bestimme als jedes auferlegte Frühförderprogramm. Nichts mache Kinder so klug wie das "selbstvergessene, frei gewählte Spiel". Sie freuten sich, wenn ihnen etwas gelinge, und wiederholten es bei der nächstbesten Gelegenheit. Üben werde so nicht zur "sturen Quälerei, sondern zu einem Quell der Freude". Zimpel betonte, Druck von außen löse bei Kindern keine positiven Gefühle aus.
    Diese Nachricht wurde am 10.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.