Krieg gegen die Ukraine
EU-Außenbeauftragte Kallas will mehr Druck auf Putin

Die EU-Außenbeauftragte Kallas fordert, die US-Initiative für ein Ende des Ukraine-Krieges durch zusätzlichen Druck auf Russland zu unterstützen. Um das bestmögliche Ergebnis für die Ukraine und für Europa zu erreichen, müsse man auch das Tempo erhöhen, sagte Kallas nach einer Videoschalte mit den EU-Außenministern.

    Kallas im roten Jackett spricht an einem Rednerpult. Dahinter eine dunkelblaue Wand mit dem EU-Sternensymbol und dem Namen des EU-Rats.
    Die EU-Außenbeauftragte Kallas will mehr Druck auf Putin. (picture alliance/Anadolu/Dursun Aydemir)
    Die EU-Beauftragte fügte hinzu, ein stärkerer Druck bedeute, Moskau durch mehr Sanktionen die Mittel zur Fortsetzung des Krieges zu entziehen und zugleich Kiew mehr militärische sowie finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. Darüber hinaus betonte Kallas, jedes Friedensabkommen müsse auch Zugeständnisse von russischer Seite beinhalten. Konkret forderte sie eine Reduzierung der russischen Armee und des Militärbudgets. Derzeit gebe es noch keinerlei Hinweise darauf, dass Russland zu einem Waffenstillstand bereit wäre. An der Videokonferenz nahm auch der ukrainische Ressortchef Sybiha teil. Bundesaußenminister Wadephulmahnte im Bundestag eine geschlossene europäische Haltung zum Ukraine-Krieg an.

    Von der Leyen fordert stärkere Anstrengungen

    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen begrüßte die Bemühungen von US-Präsident Trump um einen Frieden in der Ukraine. Sie hält jedoch weitere Anstrengungen für notwendig. Ziele müssten ein gerechter und dauerhafter Frieden sowie Sicherheit für die Ukraine und Europa sein, erklärte von der Leyen in Brüssel. Wenn man heute die Untergrabung von Grenzen legitimiere, öffne man die Türen für mehr Kriege morgen. Mehr Führung der Europäer in den Ukraine-Verhandlungen forderte der Politologe Stefan Meister im DLF-Interview.

    Ukrainischer Botschafter lobt Unterstützerstaaten

    Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Makeiev, würdigte die US-Initiative und fügte hinzu, es sei gut, dass zuletzt in Genf die Unterstützerländer der Ukraine mit am Verhandlungstisch gesessen hätten. So sei ein Rahmendokument entstanden, das die ukrainischen und europäischen Interessen berücksichtige, sagte Makeiev im Deutschlandfunk.
    US-Außenminister Rubio hatte zuvor von Fortschritten gesprochen. Strittige Punkte seien eingegrenzt worden. Dazu zählten die künftige Rolle der EU und der NATO sowie Sicherheitsgarantien. Keine der ungeklärten Fragen sei unüberwindbar, sagte Rubio.

    Trump rückt von Deadline ab

    US-Präsident Trump war heute früh von einer Frist für ein Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland abgerückt. Das Zieldatum sei für ihn, wenn es vorbei sei, sagte Trump vor Journalisten. Zuvor hatte er den morgigen Tag als Frist für eine Einigung benannt. Trump erklärte außerdem, es gebe nur noch wenige strittige Punkte. Nach seinen Angaben wird der US-Sondergesandte Witkoff kommende Woche zu einem Gespräch mit Kremlchef Putin nach Moskau reisen. Gleichzeitig wird der amerikanische Unterhändler Driscoll in Kiew erwartet.
    Diese Nachricht wurde am 26.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.