Ukraine-Krieg
EU-Außenminister stimmen sich vor Alaska-Gipfel von Trump und Putin ab

Vor dem Treffen von US-Präsident Trump und Kremlchef Putin zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wollen die Außenminister der EU-Staaten morgen in einer Videokonferenz ihre Position abstimmen. Die EU-Außenbeauftragte Kallas erklärte, Europas Kerninteressen stünden auf dem Spiel.

    Kaja Kallas, Außenbeauftragte der Europäischen Union und ehemalige Premierministerin der Republik Estland, an einem Rednerpult
    Die Außenbeauftragte der Europäischen Union, Kaja Kallas, stimmt mit den Außenministern der EU-Staaten die Position zum Ukraine-Gipfel von Trump und Putin ab. (Michael Kappeler/dpa)
    Kallas betonte, dass jede Vereinbarung zwischen den USA und Russland die Ukraine und die EU einschließen müsse. Es gehe um die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas, betonte Kallas. Russlands Aggression dürfe nicht belohnt werden, die russisch besetzten Gebiete gehörten zur Ukraine. Kallas appellierte an die USA, Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu zwingen.

    Merz: Können keine Entscheidung über die Köpfe der Europäer hinweg akzeptieren

    Bundeskanzler Merz äußerte sich ähnlich wie Kallas. Im ARD-Fernsehen sagte er, man könne nicht akzeptieren, dass über die Köpfe der Europäer und die Köpfe der Ukrainer hinweg über Territorialfragen zwischen Russland und Amerika gesprochen oder gar entschieden werde.
    Zuvor hatten mehrere europäische Staaten eine gemeinsame Position für eine Beendigung des Ukraine-Kriegs formuliert. So solle der derzeitige Frontverlauf Ausgangspunkt für Verhandlungen sein, heißt es in einer Erklärung von Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Großbritannien, Finnland und der EU-Kommission. Notwendig seien zudem robuste und glaubwürdige Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Auch hier hieß es, der Weg zum Frieden könne nicht ohne Kiew entschieden werden.

    Selenskyj fordert Beteiligung an Alaska-Treffen

    Vor dem geplanten Treffen von Trump und Putin forderte auch der ukrainische Präsident Selenskyj erneut die Beteiligung seines Landes an Waffenstillstandsgesprächen. Alles, was die Ukraine betreffe, müsse unter Beteiligung der Ukraine entschieden werden, erklärte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er unterstrich, dass er eine Gebietsabtretung nicht akzeptieren werde. Die Ukraine werden ihr Land und ihre Unabhängigkeit auf jeden Fall verteidigen, betonte Selenskyj. Er warnte vor Täuschungsversuchen durch Putin und appellierte unter anderem an die, Russland durch weitere Sanktionen unter Druck zu setzen.

    Weiterführende Informationen

    Trump und Putin: Gipfeltreffen weckt Zuversicht und Sorge
    Diese Nachricht wurde am 10.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.