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EU-Hilfspaket
Brüssel überweist Athen weitere Kredittranche

Die Eurogruppe hat eine seit Juli ausstehende Kreditzahlung von einer Milliarde Euro an Griechenland freigegeben. Die Kontrollen der Gläubiger-Troika gehen im Januar weiter, wenn das Krisenland für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt.

17.12.2013
    Athen habe die nötigen Bedingungen für die Auszahlung der Tranche erfüllt, hieß es knapp aus Brüssel. Dazu gehörten die Modernisierung des öffentlichen Dienstes, Reformen im Justizsystem und Schritte zur Privatisierung zweier Wasserversorger. Die Zahlung wurde verzögert, weil Athen vor allem nicht geklärt hatte, was mit der griechischen Munitions- und Waffenindustrie (EAS) wird, die jährlich rote Zahlen schreibt. Das Staatsunternehmen wird nun zunächst für ein Jahr von 800 auf 500 Mitarbeiter verschlankt. Dann soll die endgültige Schließung zur Debatte stehen.
    Keine Einigung gab es bislang über die Höhe des Fehlbetrages im griechischen Haushalt 2014. Unklar ist, wie die erwarteten Löcher gestopft werden sollen. Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer: Die Notenbank in Athen erwartet erstmals seit 2008 ein Wachstum von 0,5 Prozent und einen Mini-Rückgang der Arbeitslosigkeit um ein Prozent - bei einer Arbeitslosenquote von 27 Prozent. Das Land dürfe nicht vom Reform- und Sparkurs abkommen, sagte Notenbankchef Giorgos Provopoulos.
    Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem kündigte an, die Euro-Zone werde dem hoch verschuldeten Land noch in dieser Woche das Geld überweisen. Griechenland wird mit Hilfszusagen über insgesamt 240 Milliarden Euro gestützt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zollte dem Land jüngst "sehr große Hochachtung", weil es in diesem Jahr einen Haushaltsüberschuss erzielt, sofern man die Zinszahlungen herausrechnet.