In einem Vorort der zyprischen Hafenstadt Limassol steht eine Luxusvilla neben der anderen. Beverly Hills wird der Stadtteil genannt. Hier sprechen fast alle russisch. Die meisten Eigentümer sind aus Russland, aber nicht alle. Einige stammen aus anderen Teilen der früheren Sowjetunion: aus der Ukraine, aus der Republik Moldau. Die Maklerin Oksana Podrobrichina:
"Den Menschen gefallen solche Luxusvillen. Sie haben hier das Gefühl, Mensch zu sein. Sie können sich erholen, ihr Geld in solche teuren Immobilien investieren und leben."
In einer Reportage zeigte der russische Fernsehkanal NTV kürzlich, wie die reichen Russen auf Zypern leben. Zwischen 30.- und 40.000 sollen es sein. Die russischen Auswanderer haben Geschäftsleute aus der Heimat auf die Mittelmeerinsel nachgezogen. Die wollen an der russischen Community verdienen. Es gibt teure Einrichtungsläden. Zumindest Anfang März florierte noch das Geschäft mit Luxusvillen, -jachten und –autos.
"Früher kamen die Briten, sie haben hier Autos gemietet, aber nicht in dieser Klasse. In jüngster Zeit sind zu 90 Prozent Russen unsere Kunden. Die mieten auch Ferraris. Dieses Auto kostet zum Beispiel 1250 Euro pro Tag."
Erklärt Anna Lasowa, Managerin einer Auto-Verleih-Firma. Die Fernsehreportage zeigt russische Supermärkte und Apotheken, lässt die Chefredakteurin einer russischen Zeitung zu Wort kommen und die Journalisten einer russischen Radiostation. Russischsprechende Rechtsanwälte beraten ihre Klienten über Firmengründungen auf der Insel. Ein ganz besonderer Service dabei: Tipps, wie sie das unter anderem Namen tun können.
Natürlich gibt es russische Kindergärten und Schulen für die russischen Kinder. Sie haben offenbar von ihren Eltern mitbekommen, warum es schöner ist, auf Zypern zu leben als in Russland. Ein etwa siebenjähriges Mädchen:
"Der Unterschied zwischen Moskau und Zypern besteht darin: In Russland kann es Unglücke, Krieg oder Flutkatastrophen geben. Es gibt viel Schnee da."
Auch die Eltern lieben das milde Klima auf Zypern, die schönen Strände, das Meer. Die im Gegensatz zu Moskau staufreien Straßen sind ein Pluspunkt und die Nähe zwischen griechisch- und russisch-orthodoxer Kirche ein weiterer. Zypern war aber für viele reiche Russen bisher in erster Linie als Steuerparadies interessant. Denn es war das Land mit den niedrigsten Steuern in der EU. Deshalb haben viele große russische Konzerne auch Holdings oder Tochterunternehmen auf Zypern registriert: Norilsknickel, Severstal und selbst Gazprom, mehrheitlich im Staatsbesitz.
Wie viel Geld aus Russland auf zyprischen Banken schlummern, weiß niemand genau. Denn Fachleute vermuten unter den Anlagen auch Schwarzgeld. Zypern genießt deshalb den zweifelhaften Ruf, Waschsalon Russlands zu sein. Schätzungen gehen von bis zu 15 Milliarden Euro Privatvermögen auf zyprischen Konten aus. Russische Banken haben aber zyprischen Geldinstituten und in der Steueroase registrieren russischen Unternehmen auch bis zu 30 Milliarden Euro an Krediten gewährt.
Zypern ist wichtig für die russische Wirtschaft. Der Aufschrei über das ausgehandelte EU-Rettungspaket mit einer Sondersteuer auf Bankeinlagen ist entsprechend groß. Präsident Putin nannte es ungerecht, laienhaft und gefährlich. Regierungschef Dmitri Medwedew sprach von Enteignung. Der EU-Rettungsplan könnte russische Anleger, Unternehmen und Banken Milliarden kosten. Aber eine Pleite Zyperns käme sie wohl noch teurer zu stehen. Für viele reiche Russen ist klar: Sie müssen sich ein neues Steuerparadies suchen.
"Den Menschen gefallen solche Luxusvillen. Sie haben hier das Gefühl, Mensch zu sein. Sie können sich erholen, ihr Geld in solche teuren Immobilien investieren und leben."
In einer Reportage zeigte der russische Fernsehkanal NTV kürzlich, wie die reichen Russen auf Zypern leben. Zwischen 30.- und 40.000 sollen es sein. Die russischen Auswanderer haben Geschäftsleute aus der Heimat auf die Mittelmeerinsel nachgezogen. Die wollen an der russischen Community verdienen. Es gibt teure Einrichtungsläden. Zumindest Anfang März florierte noch das Geschäft mit Luxusvillen, -jachten und –autos.
"Früher kamen die Briten, sie haben hier Autos gemietet, aber nicht in dieser Klasse. In jüngster Zeit sind zu 90 Prozent Russen unsere Kunden. Die mieten auch Ferraris. Dieses Auto kostet zum Beispiel 1250 Euro pro Tag."
Erklärt Anna Lasowa, Managerin einer Auto-Verleih-Firma. Die Fernsehreportage zeigt russische Supermärkte und Apotheken, lässt die Chefredakteurin einer russischen Zeitung zu Wort kommen und die Journalisten einer russischen Radiostation. Russischsprechende Rechtsanwälte beraten ihre Klienten über Firmengründungen auf der Insel. Ein ganz besonderer Service dabei: Tipps, wie sie das unter anderem Namen tun können.
Natürlich gibt es russische Kindergärten und Schulen für die russischen Kinder. Sie haben offenbar von ihren Eltern mitbekommen, warum es schöner ist, auf Zypern zu leben als in Russland. Ein etwa siebenjähriges Mädchen:
"Der Unterschied zwischen Moskau und Zypern besteht darin: In Russland kann es Unglücke, Krieg oder Flutkatastrophen geben. Es gibt viel Schnee da."
Auch die Eltern lieben das milde Klima auf Zypern, die schönen Strände, das Meer. Die im Gegensatz zu Moskau staufreien Straßen sind ein Pluspunkt und die Nähe zwischen griechisch- und russisch-orthodoxer Kirche ein weiterer. Zypern war aber für viele reiche Russen bisher in erster Linie als Steuerparadies interessant. Denn es war das Land mit den niedrigsten Steuern in der EU. Deshalb haben viele große russische Konzerne auch Holdings oder Tochterunternehmen auf Zypern registriert: Norilsknickel, Severstal und selbst Gazprom, mehrheitlich im Staatsbesitz.
Wie viel Geld aus Russland auf zyprischen Banken schlummern, weiß niemand genau. Denn Fachleute vermuten unter den Anlagen auch Schwarzgeld. Zypern genießt deshalb den zweifelhaften Ruf, Waschsalon Russlands zu sein. Schätzungen gehen von bis zu 15 Milliarden Euro Privatvermögen auf zyprischen Konten aus. Russische Banken haben aber zyprischen Geldinstituten und in der Steueroase registrieren russischen Unternehmen auch bis zu 30 Milliarden Euro an Krediten gewährt.
Zypern ist wichtig für die russische Wirtschaft. Der Aufschrei über das ausgehandelte EU-Rettungspaket mit einer Sondersteuer auf Bankeinlagen ist entsprechend groß. Präsident Putin nannte es ungerecht, laienhaft und gefährlich. Regierungschef Dmitri Medwedew sprach von Enteignung. Der EU-Rettungsplan könnte russische Anleger, Unternehmen und Banken Milliarden kosten. Aber eine Pleite Zyperns käme sie wohl noch teurer zu stehen. Für viele reiche Russen ist klar: Sie müssen sich ein neues Steuerparadies suchen.