
Er fotografierte systematisch unseren Trabanten und erregte damit die Aufmerksamkeit von Gerard Kuiper. Der war einer der führenden Astronomen jener Zeit und lud Ewen Whitaker ein, am Mondkartenprojekt der Yerkes-Sternwarte bei Chicago mitzuarbeiten.
1960 wechselten beide nach Tucson in Arizona. Dort wurde aus dem kleinen Mondprojekt das bis heute bestehende Mond- und Planetenlabor mit Hunderten Mitarbeitern.
Dringende Nachfrage der NASA
Die NASA brauchte für die Mondflüge dringend präzise Karten, um geeignete Landeplätze auszusuchen. Bis dahin basierten die Planungen auf einem gezeichneten Mondatlas aus den 30er Jahren.
Ewen Whitaker erstellte auch Karten, die der Sicht der Astronauten beim Flug um den Mond entsprachen – er hatte die Verzerrung korrigiert, die am Mondrand bei Aufnahmen von der Erde entsteht.
Informationen zur Mondoberfläche
Zudem kombinierte er Bilder unterschiedlicher Spektralfilter. So ließ sich etwas über die chemische Beschaffenheit der Mondoberfläche aussagen – ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Landeplätze.
Auch nach der Apollo-Ära blieb er dem Mond verbunden. Er wählte vierzehn würdige Krater auf der Rückseite des Mondes aus, um sie nach den Besatzungsmitgliedern der verunglückten Raumfähren Challenger und Columbia zu benennen.
Ewen Whitaker, der den Mond so gut kannte wie kaum ein anderer, ist 2016 im Alter von 94 Jahren gestorben.