Rechtsterrorismus
Ex-NSU-Mitglied Zschäpe in Neonazi-Aussteigerprogramm aufgenommen

Die verurteilte NSU-Terroristin Zschäpe ist in ein Neonazi-Aussteigerprogramm aufgenommen worden.

    Die Angeklagte Beate Zschäpe sitzt am 01.09.2017 im Gerichtssaal im Oberlandesgericht in München neben ihrem Anwalt Mathias Grasel.
    Beate Zschäpe und ihr Anwalt Mathias Grasel (picture alliance / dpa / Peter Kneffel)
    Das bestätigte ihr Anwalt Grasel dem Bayerischen Rundfunk. Um welches Programm es sich handelt und seit wann Zschäpe dort eingebunden ist, teilte er nicht mit.
    Zschäpe war 2018 als Mittäterin der Morde und Sprengstoffanschläge des NSU zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Dabei wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Das bedeutet, dass eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen ist. Allerdings kann das Gericht im kommenden Jahr eine Mindestverbüßungsdauer festlegen, nach der dann ein Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt werden kann.
    Die Anwältin Basay-Yildiz, die die Familie eines NSU-Opfers vertritt, wertete die Aufnahme Zschäpes in das Aussteigerprogramm als rein taktischen Schritt. Ihr Verhalten während des fünfjährigen Prozesses sei nicht von Reue geprägt gewesen, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk.
    Diese Nachricht wurde am 05.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.