Für Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn ist das Highlight dabei eine ganz neue Fernverkehrsverbindung von Sachsen über Berlin nach Mecklenburg-Vorpommern: "Die einzige große Neuerung, die bundesweit Beachtung finden kann im Fernverkehr, ist die neue IC-Linie von Rostock nach Dresden über Berlin. Das ist sicherlich interessant, und die wird auch, wenn der Flughafen eröffnet wird, über den Flughafen BER geführt, so dass es da dann auch einen Fernbahnanschluss gibt."
Zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet beziehungsweise dem Rheinland soll es durch Sprinter und Verstärkerzüge 15 Prozent mehr Verbindungen geben. Dort besteht heute schon ein Stundentakt, aber die Nachfrage steigt weiter. Dafür wird die Linie Hamburg-Kopenhagen mit der Fährüberfahrt eingestellt, weil auf dänischer Seite gebaut wird.
Das stündliche ICE/IC-Angebot wird auf sechs schnelle Züge pro Tag zwischen Köln und Hamburg erweitert. Und Münster bekommt eine zusätzliche Direktverbindung aus Berlin über Hannover.
Neue Züge wie der ICE4
Die größeren ostwestfälischen Bahnhöfe Herford, Bielefeld, Gütersloh und Hamm sollen ab jetzt per Fernzug besser mit Köln, Wuppertal, Hannover oder Leipzig verbunden werden.
Zudem setzt die Deutsche Bahn immer stärker auf neue Züge wie den ICE4. Der biete mehr Sitzplätze und die Möglichkeit, das Fahrrad mitzunehmen, freut sich Steffen Rutsch von der Deutschen Bahn: "Zurzeit setzen wir alle drei Wochen einen neuen ICE4 aufs Gleis. Damit werden im kommenden Jahr bereits mehr als 300 ICE-Züge auf Deutschlands Schienen unterwegs sein."
Erstmals kommt der ICE 4 nun auch entlang des Oberrheins und in der Schweiz zum Einsatz. Die Sitzplatzkapazität der Direktverbindungen in die Schweiz erhöht sich dadurch um 20 Prozent.
Zusätzliche Fahrten wird es auch auf den ICE-Linien Berlin-Erfurt-München und Berlin-Braunschweig-Frankfurt/Main geben - so viele, dass ein lückenloser Stundentakt entsteht, denn die Nachfrage steigt. Die neue Schnellfahrstrecke zwischen Erfurt und Nürnberg nutzten im vergangenen Jahr knapp fünf Millionen Menschen. Auch auf der Linie Berlin-Hannover-Köln soll nun pro Tag ein weiteres Zugpaar unterwegs sein.
Billigeres Sparticket
In Kooperation mit den Österreichischen Bundesbahnen gibt es auf den Strecken Zürich-Berlin und Zürich-Hamburg nun auch eine neue Intercity-Nachtverbindung, nachdem die Deutsche Bahn sich vor drei Jahren ja aus dem Nachtzuggeschäft verabschiedet hatte. Für die Fahrgäste sei das kein Nachteil, so Karl-Peter Naumann von Pro Bahn:
"Eigenen Nachtverkehr wird die DB vorerst wahrscheinlich nicht aufbauen, die Österreicher können es einfach besser. Das ist bei den Österreichischen Bahnen auch ein wirklich merkbarer Teil am Umsatz, der liegt also fast bei zehn Prozent, und bei der Deutschen Bahn hat er zuletzt weit unter einem Prozent gelegen."
Statt bei 19,90 Euro beginnt der Preis für das Super-Sparpreis-Ticket von Neujahr an bei 17,90 Euro - natürlich nur für Menschen, die sich bereits lange im voraus für eine Verbindung entscheiden.
Die Bahn hatte bereits im September angekündigt, dass die übliche Preiserhöhung zum Fahrplanwechsel in diesem Jahr ausfällt und will den Preis für sämtliche Fahrkarten im Fernverkehr um zehn Prozent senken - vorausgesetzt, es kommt die Steuersenkung, die die Bundesregierung in ihrem Klimapaket angekündigt hat. Noch ist aber nicht sicher, ob diese schon zum 1. Januar greift.