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Fake-News-Festival
"Wir haben die Beschleunigung noch nicht verstanden"

Die Macht gezielter Falschinformationen ist beträchtlich, bis hin zur Beeinflussung von Wahlen. Fakt oder Fake - dem Unterschied geht das Festival "Dreams of Electric Sheep" in Berlin nach. Im Corsogespräch plädiert Mitinitiator und Komponist Marc Sinan für mehr Langsamkeit im digitalen Miteinander.

Marc Sinan im Corsogespräch mit Fabian Elsäßer |
    Eine Frau sitzt auf einem Sofa und liest die Zeitung "The Daily Fake News".
    Gibt es eine Wahrheit oder mehrere Wirklichkeiten? (Unsplash / rawpixel)
    Im Grunde sind es zwei Festivals, die sich im Berliner Radialsystem mit dem Thema Fake News beschäftigen: ein utopisches, das für April 2019 geplant ist, zunächst aber im Dezember 2018 ein dystopisches. Dass der Festival-Titel "Dreams of Electric Sheep" auf den Roman von Philipp K. Dick verweist, der wiederum die Vorlage zu Ridley Scotts Film "Blade Runner" war, ist kein Zufall. "Aus der Science Fiction kennen wir beides, sowohl den positiven, utopischen Ausblick, als auch den, der in 'Blade Runner' gezeigt wird, der apokalyptisch ist", so der Komponist und Gitarrist Marc Sinan im Deutschlandfunk.
    Neue digitale Romantik
    Er sehe durchaus die Möglichkeit einer neuen romantischen Epoche durch die digitalen Möglichkeiten, doch zuvor müssten die Menschen dringend einen anderen Umgang mit Informationen lernen: "Wir brauchen eine Entschleunigung, denn so kann es nicht weiter gehen." Neben einer künstlerischen Auseinandersetzung bietet das Festival im Radialsystem deshalb auch sogenannte Faktencheck-Seminare, in denen die Teilnehmer ihre Wahrnehmung von Falschinformationen schärfen können, wie der Co-Organisator erklärte.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.