Über eine komplizierte Mechanik lesen spezielle Reproduktionsklaviere und -orgeln die Information der Notenrollen aus, die Tastatur bewegt sich wie von Geisterhand. In Museen, etwa in Freiburg, Bruchsal oder im schweizerischen Seewen kann man diese Apparaturen bestaunen. Doch welche Rückschlüsse erlaubt die in Papier gespeicherte Musik auf die Interpretationspraxis des 19. Jahrhunderts? Können heutige Pianisten vielleicht davon lernen? Hier tut sich ein Forschungsgebiet auf, dem sich besonders Musikwissenschaftler an der Hochschule der Künste in Bern widmen.
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Faszination der Welte-Mignon-Instrumente
Der gelochte Klang
Gustav Mahler, Ferruccio Busoni, Claude Debussy und sogar der noch junge Vladimir Horowitz verewigten sich auf den Klavierrollen von M. Welte & Söhne. Zwischen 1904 und 1932 stellte die berühmte Freiburger Firma Tausende dieser Rollen her, bespielt mit einem denkbar breiten Repertoire, das bis zu Schlagern und Tanzmusik reichte.