Das deutsche Fed-Cup-Team sei in seiner aktuellen Verfassung und in Bestbesetzung auf jeden Fall ein Kandidat für den Titel, sagte der Tennis-Journalist Philipp Joubert im Dlf. Mit Angelique Kerber habe man eine Spitzenspielerin und mit Julia Görges eine Spielerin, die auf allen Belägen sehr gutes Tennis abrufen könne, sagte er. Schwachpunkt sei derzeit das Doppel. Das Team des Deutschen Tennis Bunds (DTB) gehöre aber für ihn zu den zehn besten Mannschaften auf der Welt.
Joubert betonte aber auch, dass das internationale Damentennis momentan in der Breite sehr gut aufgestellt ist. "Es gibt 40-50 Spielerinnen, die Grand-Slam-Turniere gewinnen können. Viele Nationen verfügen über zwei, drei Spielerinnen, die Weltklasseniveau abrufen können", analysierte der Tennis-Experte.
Skepsis beim DTB wegen Fed-Cup-Reform
Für den Fed Cup im nächsten Jahr steht jedoch eine Reform des Wettbewerbs im Raum. Demnach soll es zukünftig nur noch eine Qualifikationsrunde im "Home and Away"-Format geben, gefolgt von einer Finalwoche. Die Entscheidung dazu fällt im Sommer.
"Es sieht aktuell danach aus, dass eine gute Chance besteht, dass das Finalturnier kommt. Dies soll dann im April 2020 durchgeführt werden, die Qualifikationsrunde im Februar", berichtete Joubert. Zwölf Mannschaften würden bei dem Format am Ende um den Titel spielen. Dies sei für das deutsche Damentennis-Team sportlich eher nicht wünschenswert, weil die Konkurrenz bei einem solchen Finalturnier sehr hoch wäre. Der DTB stehe den Reformbemühungen des Fed Cups auch sehr skeptisch gegenüber, sagte Joubert.
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