Europäische Union
Feierlichkeiten zu 40 Jahre Schengener Abkommen - Merz würdigt "Grundlage des freien Europas"

Bundeskanzler Merz hat das Schengener Grenzabkommen gewürdigt, das heute vor 40 Jahren von Vertretern Deutschlands, Frankreichs und der Benelux-Staaten unterzeichnet wurde. Gleichzeitig wird auch Kritik an den wieder eingeführten Grenzkontrollen der Bundesregierung laut.

    Ortsschild am Ortseingang von Schengen in Luxemburg.
    Schengen in Luxemburg – nach diesem Ort ist das Abkommen benannt, das Grenzkontrollen in Europa beenden sollte (picture alliance / Winfried Rothermel / Winfried Rothermel)
    Der CDU-Vorsitzende Merz erklärte, der Schengen-Vertrag sei einzigartig und die Grundlage des freien Europas. "So soll es bleiben: Wir wollen einen starken europäischen Binnenmarkt ohne Einschränkungen. Dazu braucht es sichere Außengrenzen, Umsetzung der neuen Migrationsregeln und effektive Zusammenarbeit."
    Im luxemburgischen Schengen gibt es zum Jubiläum heute einen Festakt und ein Bürgerfest. Dem Abkommen haben sich im Laufe der Zeit fast alle EU-Länder und weitere Staaten wie die Schweiz und Norwegen angeschlossen. Heute leben rund 400 Millionen Menschen im sogenannten Schengenraum, in dem eine Reisefreiheit gilt. Die zugleich weggefallenen Grenzkontrollen wurden jedoch im Zuge der Migrations-Debatte von einigen Ländern wieder eingeführt.

    Schweitzer (SPD): Grenzkontrollen dürften kein Dauerzustand werden

    Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Schweitzer von der SPD sagte am Rande des Festaktes, Grenzkontrollen dürften kein Dauerzustand werden. Die saarländische Ministerpräsidentin Rehlinger, ebenfalls SPD, forderte beim Festakt eine Rückkehr zu einem Schengen-Raum ohne Grenzkontrollen: "Das sage ich ganz bewusst als jemand, der in der Grenzregion lebt, es muss uns etwas Klügeres einfallen, als noch einmal dafür zu sorgen, dass Grenzbeamte auf nicht vorhandene Schlagbäume auch aufpassen."
    Grünen-Fraktionschefin Haßelmann warf der Bundesregierung vor, durch ihre Politik der Grenzkontrollen die Erfolge des Schengen-Raums zu verspielen. Der Bürgermeister von Schengen im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und Luxemburg, Michel Glode, kritisierte die wiedereingeführten Kontrollen ebenfalls. Man müsse den Menschen immer wieder in Erinnerung rufen, dass Schengen eine einmalige Chance für Europa sei, sagte Glode im ARD-Hörfunk.

    Weiterführende Informationen

    40 Jahre Schengen: Stimmung gut, Lage schlecht (Audio)
    Kommentar zu Schengen-Abkommen: Farbe bekennen zu europäischen Werten! (Audio)
    Diese Nachricht wurde am 14.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.