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Feinfühliger Beobachter
Der Journalist und Autor Georg Stefan Troller

Seit über 60 Jahren lebt Georg Stefan Troller in Paris. Von dort hat er als Korrespondent für das deutsche Fernsehen berichtet und wie kaum ein anderer das Frankreichbild der Deutschen geprägt. Am 10. Dezember wird er 95 Jahre alt.

Von Stephanie Rapp | 04.12.2016
    Der Autor und Journalist Georg Stefan Troller bei einer Buchvorstellung.
    Autor, Journalist, Filmemacher: Georg Stefan Troller feiert im Dezember seinen 95. Geburtstag. (imago/Gerhard Leber )
    Georg Stefan Troller, 1921 in Wien geboren, floh 1938 wegen seiner jüdischen Abstammung vor den Nazis. Über die Tschechoslowakei und Frankreich emigrierte er in die USA und kehrte Ende des Krieges als GI nach Europa zurück. Am 1. Mai 1945 war er an der Befreiung Münchens beteiligt.
    Porträtierte prominente Künstler und Intellektuelle
    Seine Journalistenkarriere begann Georg Stefan Troller in Paris als Hörfunkreporter für den RIAS. Ende der 50er-Jahre wechselte er zum Fernsehen. Legendär ist sein ab 1962 für den WDR produziertes "Pariser Journal". 1971 wurde er Sonderkorrespondent des ZDF in Paris und porträtierte in der Sendereihe "Personenbeschreibung" prominente Künstler und Intellektuelle wie Jean-Paul Sartre, Simone Beauvoir, Georges Brassens, Nina Simone und Romy Schneider. Mit seinen feinfühligen, manchmal auch frechen Interviews wurde er zum Vorbild für eine ganze Journalistengeneration.
    Georg Stefan Troller hat zahlreiche Bücher geschrieben und Filme gedreht, unter anderem die Doku "Unter Deutschen - Eindrücke aus einem fremden Land", in der er Kultur und Identität der Deutschen ergründet.