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FIFA mit ehrgeizigen Zielen
Frauen-Fußball-WM 2023 in Neuseeland und Australien

Erstmals in der Geschichte findet eine Frauen-Fußball-WM auf der Südhalbkugel statt. In Australien und Neuseeland herrschte große Freude über den Zuschlag des Weltfußball-Verbands für die WM 2023. Bis dahin soll nach dem Willen von FIFA-Präsident Gianni Infantino viel passieren.

Von Thomas Wagner | 25.06.2020
Mit Projektionen und Lichteffekten auf dem Opern-Haus wird in Sydney die Vergabe der Fraußenfußball-WM an Australien und Neuseeland gefeiert
Mit Projektionen auf dem Opern-Haus feiert Sydney die Vergabe der Fraußenfußball-WM an Australien und Neuseeland (imago/AAP/Bianca de Marchi)
FIFA-Präsident Gianni Infantino machte es zum Schluss nochmals spannend: "I can announce, the host countries of the FIFA-womens world cup 2023 will be Australia and New Zealand."
Australien und Neuseeland werden also gemeinsam die Frauenfußball-WM 2023 ausrichten. So beschlossen es die Mitglieder des FIFA-Rates mit 22 zu 13 Stimmen. Damit bleibt Kolumbien, ebenso als heißer Favorit gehandelt, außen vor. Brasilien und Japan hatten ihre Bewerbungen bereits im Vorfeld wieder zurückgezogen. Japan begründete dies mit der Corona-Pandemie.
"Beste Frauenfußball-WM gestalten"
Damit wird die Frauenfussball-WM erstmals auf der Südhalbkugel stattfinden. Und genau dort, auf der Südhalbkugel, herrscht daher große Freude: Joanna Wood vom nationalen Fußballverband Neuseeland: "Ich bin hochbegeistert, entzückt über diese Entscheidung. Und: Das hat etwas damit zu tun, Geschichte zu gestalten und neue Möglichkeiten zu schaffen. Und nun haben wir einen Job: Diese beste Frauenfußball-WM gestalten, die es jemals gab."
Chris Nikou, Präsident des australischen Fußballverbandes, wollte da in nichts nachstehen, auch er versprach: "....die beste Fußball-WM zu organisieren. Dank an die anderen acht Länder, die sich auch beworben haben: Wir respektieren sie - es sind tolle Länder!"
"Das ist eine richtige Weltmeisterschaft"
FIFA-Präsident Gianni Infantino sprach von einem transparenten, offenen Entscheidungsprozess. Das sei ein Markenzeichen der neuen FIFA, so wie man sie jetzt öfters kennenlernen werde. Und: Frauenfußball gewinne weltweit immer mehr an Bedeutung. Das habe sich bereits bei der letzten Frauen-WM in Frankreich gezeigt. Frauen-WM?
"Das ist nicht einfach nur eine Frauenfußball-WM. Das ist eine richtige Weltmeisterschaft. Wir müssen einfach mal kapieren: Frauen machen 50 Prozent der Bevölkerung aus, vielleicht sogar ein bisschen mehr, und Frauenfußball ist heutzutage ein sehr, sehr attraktiver Sport!"
Deshalb wollen man nicht einfach warten, bis die WM 2023 endlich losgehe. Auf dem Weg dahin verfolge die FIFA ehrgeizige Ziele - als da wären: "Nicht nur die Verdopplung der Mädchen und Frauen, die Fußball spielen - wir wollen Frauenfußball wirklich zu einem Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens machen. Und das ist ein Prozess, der mit der Frauen-WM nicht beendet sein wird."
FIFA beschließt COVID-19-Hilfspaket
Doch abseits der Frauen-Fußball-WM in drei Jahren war auch das ein Anliegen des FIFA-Präsidenten: Der Covid-19-Plan: 1,5 Milliarden Dollar will die FIFA für Fußballverbände und Vereine bereitstellen, um auf die Corona-Pandemie zu reagieren.
Mit Argusaugen, versprach Infantino, wolle die FIFA darüber wachen, dass mit den Geldern kein Schindluder getrieben wird. Olli Rehn, Gouverneur der finnischen Zentralbank, soll als unabhängiger Vorsitzende eines Kontrollgremiums über die ordnungsgemäße Verteilung wachen.