Seit März 2017 liefen die Ermittlungen. Die Schweizer Bundesanwaltschaft fand Hinweise, dass Valcke für den auffallend früh betriebenen WM-Rechteverkauf an Al-Khelaifi "nicht gebührende Vorteile" erlangt habe. Konkret: Das Alleinnutzungsrecht für eine Villa auf Sardinien, Gegenwert bis zu 1,8 Millionen Euro.
Diesen Vorteil hatte Valcke aber nie bei seinem Arbeitgeber gemeldet. Deshalb sah das Luxusgeschenk nicht nur für die Justiz, sondern auch für die Fifa wie Bestechung aus. Der Fußball-Weltverband stellte Strafantrag gegen den Ex-Angestellten, den sie bereits 2015 wegen anderer Verfehlungen suspendiert hatte.
Diesen Vorteil hatte Valcke aber nie bei seinem Arbeitgeber gemeldet. Deshalb sah das Luxusgeschenk nicht nur für die Justiz, sondern auch für die Fifa wie Bestechung aus. Der Fußball-Weltverband stellte Strafantrag gegen den Ex-Angestellten, den sie bereits 2015 wegen anderer Verfehlungen suspendiert hatte.
Nulltoleranz mehr Schein als Sein
Aber Ende Januar zog die Fifa ihre Bestechungsklage zurück – es gäbe nun eine "gütliche Einigung". Erzürnt teilt die Bundesanwaltschaft mit, dass die Fifa da bereits informiert war, dass den Beschuldigten die Korruptionsanklage drohe. Weil Privatbestechung aber ein Antragsdelikt ist, muss die Bundesanwaltschaft nun nach dem Rückzug der Fifa den schwerstwiegenden Anklagepunkt fallenlassen.
Nicht nur die Justiz rätselt, warum Fifa-Boss Gianni Infantino, der ständig von einer angeblichen "Nulltoleranz" seines Weltverbands gegen Korruption erzählt, dem Topfunktionär Katars aus der Bredouille hilft?
Branchenkenner verweisen auf die vielen heiklen Berührungspunkte der beiden: Von einer anrüchigen Amtshilfe, die Infantino 2014 noch als Uefa-Generalsekretär für Al-Khelaifis Klub Paris Saint-Germain bei der Umgehung harter Finanzsanktionen geleistet hatte, bis hin zur vielkritisierten WM 2022 in Katar.
Branchenkenner verweisen auf die vielen heiklen Berührungspunkte der beiden: Von einer anrüchigen Amtshilfe, die Infantino 2014 noch als Uefa-Generalsekretär für Al-Khelaifis Klub Paris Saint-Germain bei der Umgehung harter Finanzsanktionen geleistet hatte, bis hin zur vielkritisierten WM 2022 in Katar.