Tiilikainen: Guten Morgen.
Engels: Herr Tiilikainen, sind Sie vom Ergebnis überrascht?
Tiilikainen: Ja, das war eine Überraschung, weil die zwei größten Parteien beide so viel gewonnen haben. Die Sozialdemokraten waren die größte Regierungspartei und das Zentrum die größte Oppositionspartei. Jetzt sind beide die Gewinner dieser Wahlen.
Engels: Welche Ursachen hat dieses Wahlergebnis?
Tiilikainen: Die Ursache ist eigentlich unser neues Grundgesetz, weil die Parlamentswahlen zum ersten Mal auch die Wahl oder Direktwahl des Premierministers war. Der Präsident hat nicht mehr so viel Macht. Damit haben die beiden großen Parteien gewonnen und die drittgrößte Partei, die Konservativen, haben verloren.
Engels: Der bisherige Regierungschef Lipponen war ja eigentlich sehr beliebt. Warum hat es trotzdem nicht gereicht?
Tiilikainen: Na ja, er war acht Jahre an der Macht und die Leute sind ein bisschen müde mit ihm. Es ist natürlich möglich, dass er immer noch weiter macht, obwohl das Zentrum die größte Partei ist, weil die vom Zentrum wissen, dass Lipponen nicht in eine Regierung kommt, in der Anneli Jäätteenmäki Premier ist.
Engels: Lipponen hat ja versucht, vor allen Dingen mit seinem Friedenskurs auch in der Irak-Frage zu punkten. Das war aber im Wahlkampf nicht so wichtig?
Tiilikainen: Nein, das war natürlich ein Wahlkampfthema und sie haben ein bisschen darüber gestritten, aber schon gestern Abend waren die beiden, Jäätteenmäki und Lipponen, wie die besten Freunde im Fernsehen.
Engels: Sie haben es angesprochen: Anneli Jäätteenmäki muss nun eine Regierung bilden. Das ist nicht einfach. Lipponen hat angekündigt, nicht zur Verfügung zu stehen. Mit wem will sie denn Gespräche führen?
Tiilikainen: Es ist trotzdem möglich, dass eine große Koalition mit Sozialdemokraten und Zentrum zustanden kommt, und es ist auch möglich, dass Lipponen immer noch der Premier wird. Aber wenn Jäätteenmäki Premier wird, dann ist das ohne Lipponen.
Engels: Welche Alternativen außer einer großen Koalition sind noch realistisch?
Tiilikainen: Es gibt realistische Möglichkeiten, zum Beispiel das Zentrum und die Konservativen als eine bürgerliche Regierung oder das, was es die letzten acht Jahre gab: Sozialdemokraten und Konservative. Die halten auch immer noch die Mehrheit.
Engels: Wird es denn in Finnland, wenn es denn zu einem Ruck kommt, einen politischen Kurswechsel geben?
Tiilikainen: Nein, ich glaube, dass es keine großen Veränderungen geben wird. Die Zentrumspartei und Jäätteenmäki sind beispielsweise nicht so begeistert über die EU, aber es gibt keine großen Unterschiede.
Engels: Das heißt, der EU-Kurs Finnlands ist auf keinen Fall gefährdet?
Tiilikainen: Nein.
Engels: Vielen Dank für diese Einschätzung. Das war Teppo Tiilikainen, er ist Redakteur beim finnischen Nachrichtenmagazin Suomen Kuvalehti. Ich bedanke mich.
Link: Interview als RealAudio
Engels: Herr Tiilikainen, sind Sie vom Ergebnis überrascht?
Tiilikainen: Ja, das war eine Überraschung, weil die zwei größten Parteien beide so viel gewonnen haben. Die Sozialdemokraten waren die größte Regierungspartei und das Zentrum die größte Oppositionspartei. Jetzt sind beide die Gewinner dieser Wahlen.
Engels: Welche Ursachen hat dieses Wahlergebnis?
Tiilikainen: Die Ursache ist eigentlich unser neues Grundgesetz, weil die Parlamentswahlen zum ersten Mal auch die Wahl oder Direktwahl des Premierministers war. Der Präsident hat nicht mehr so viel Macht. Damit haben die beiden großen Parteien gewonnen und die drittgrößte Partei, die Konservativen, haben verloren.
Engels: Der bisherige Regierungschef Lipponen war ja eigentlich sehr beliebt. Warum hat es trotzdem nicht gereicht?
Tiilikainen: Na ja, er war acht Jahre an der Macht und die Leute sind ein bisschen müde mit ihm. Es ist natürlich möglich, dass er immer noch weiter macht, obwohl das Zentrum die größte Partei ist, weil die vom Zentrum wissen, dass Lipponen nicht in eine Regierung kommt, in der Anneli Jäätteenmäki Premier ist.
Engels: Lipponen hat ja versucht, vor allen Dingen mit seinem Friedenskurs auch in der Irak-Frage zu punkten. Das war aber im Wahlkampf nicht so wichtig?
Tiilikainen: Nein, das war natürlich ein Wahlkampfthema und sie haben ein bisschen darüber gestritten, aber schon gestern Abend waren die beiden, Jäätteenmäki und Lipponen, wie die besten Freunde im Fernsehen.
Engels: Sie haben es angesprochen: Anneli Jäätteenmäki muss nun eine Regierung bilden. Das ist nicht einfach. Lipponen hat angekündigt, nicht zur Verfügung zu stehen. Mit wem will sie denn Gespräche führen?
Tiilikainen: Es ist trotzdem möglich, dass eine große Koalition mit Sozialdemokraten und Zentrum zustanden kommt, und es ist auch möglich, dass Lipponen immer noch der Premier wird. Aber wenn Jäätteenmäki Premier wird, dann ist das ohne Lipponen.
Engels: Welche Alternativen außer einer großen Koalition sind noch realistisch?
Tiilikainen: Es gibt realistische Möglichkeiten, zum Beispiel das Zentrum und die Konservativen als eine bürgerliche Regierung oder das, was es die letzten acht Jahre gab: Sozialdemokraten und Konservative. Die halten auch immer noch die Mehrheit.
Engels: Wird es denn in Finnland, wenn es denn zu einem Ruck kommt, einen politischen Kurswechsel geben?
Tiilikainen: Nein, ich glaube, dass es keine großen Veränderungen geben wird. Die Zentrumspartei und Jäätteenmäki sind beispielsweise nicht so begeistert über die EU, aber es gibt keine großen Unterschiede.
Engels: Das heißt, der EU-Kurs Finnlands ist auf keinen Fall gefährdet?
Tiilikainen: Nein.
Engels: Vielen Dank für diese Einschätzung. Das war Teppo Tiilikainen, er ist Redakteur beim finnischen Nachrichtenmagazin Suomen Kuvalehti. Ich bedanke mich.
Link: Interview als RealAudio