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Fischbestände
EU-Einigung auf Nordsee-Fangquoten

Insgesamt dürfen die deutschen Nordsee-Fischer 2017 mehr an Land ziehen als noch in diesem: Beim Kabeljau und noch deutlicher beim Seelachs erhöhen sich die zugelassenen Fangquoten. Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) führt die sich erholenden Bestände auf ein Umdenken in der Fischereipolitik zurück.

Von Kai Küstner | 14.12.2016
    Fischer Martin Heiden fährt mit vollen Stellnetzen mit Hering über den Greifswalder-Bodden.
    2017 können Nordseefischer insgesamt mehr fischen. (Christian Charisius / dpa picture-alliance)
    In den vergangenen Jahren war der Seelachs geschont worden, was nach Ansicht von Wissenschaftlern zu einer Erholung der Bestände in der Nordsee geführt hat. Demnach könnte 2017 mehr Lachs als bisher auf den Tellern der deutschen Konsumenten landen – wenn die denn wollen. Auch darf künftig mehr Makrele im Nordostatlantik gefischt werden als vorher.
    Für Bundesernährungs-Minister Christian Schmidt ist der Anstieg der Fangmengen das Ergebnis eines Umdenkens bei der Fischerei-Politik: "Der eingeschlagene Kurs der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer lebenden Meeresschätze zahlt sich damit schon nach wenigen Jahren aus", erklärte Schmidt wörtlich.
    Zähes Ringen um Fangquoten
    Was den Schellfisch betrifft allerdings, so verringert sich die Menge, die in den Netzen der Nordsee-Fischer landen darf, deutlich. Einen leichten Rückgang soll es auch beim Hering geben. Die Vorgaben für die Scholle bleiben im Grunde unverändert.
    Was die Fangquoten angeht, so findet meist ein zähes Ringen statt: zwischen Umweltschützern, die eher darauf bedacht sind, dass die Meere nicht leergefischt werden. Und den Einzelstaaten der EU, die nicht die Existenzen ihrer jeweiligen Fischer zerstören wollen. Und deshalb meist für möglichst hohe Grenzwerte kämpfen.
    Da zusätzlich zu den Nordsee-Quoten auch die für den Atlantik festgelegt werden mussten, zogen sich die Verhandlungen – was nicht neu ist – bis spät in die Nacht hinein.