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Flüchtlinge
Zahl der Asylbewerber gestiegen

Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, wurden 2013 rund 110.000 Erstanträge gestellt, 70 Prozent mehr als 2012. Innenminister de Maizière drängt auf eine Verkürzung der Bearbeitungsdauer.

10.01.2014
    Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit den 1990er-Jahren gestiegen. Das gab das Bundesinnenministerium in Berlin bekannt. Ingesamt wurden 127.000 Anträge auf Asyl gestellt, davon waren 110.000 Erstanträge.
    "Höhere Zahlen waren zuletzt im Jahr 1999 zu verzeichnen", sagte Ressortchef Thomas de Maizière. Seitdem war die Zahl nahezu kontinuierlich gesunken. Seit 2008 ist wieder ein Anstieg zu verzeichnen. "Im Vergleich zu den anderen EU-Mitgliedsstaaten weist Deutschland im Jahr 2013 mit deutlichem Abstand die höchsten Asylbewerberzahlen auf", teilte der CDU-Politiker mit. De Maizière wies darauf hin, dass nur rund 14 Prozent der Anträge anerkannt worden seien.
    Asylverfahren sollten verkürzt werden
    Die erneute deutliche Steigerung der Asylanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge beruht nach Ministeriumsangaben auf einer vermehrten Nachfrage aus klassischen Herkunftsländern wie Russland, Syrien, Somalia, Eritrea, Serbien und Mazedonien. Darüber hinaus kämen aber auch aus anderen Regionen generell mehr Asylbewerber.
    Nach Angaben des Ministeriums hatte die Zahl der Asylbewerber aus den ehemaligen Jugoslawien erneut vor allem vor dem Winter zugenommen. Antragsteller aus Mazedonien, Serbien und Bosnien-Herzegowina haben allerdings kaum Chancen auf Asyl in Deutschland. Die Quote der Anerkennung für diese Flüchtlinge lag zwischen null und 0,1 Prozent.
    Die Asylbewerber angemessen unterzubringen, sei für Länder und Kommunen nicht immer einfach gewesen, sagte der Minister. Ein Ziel sei nun, die Bearbeitungsdauer für Asylverfahren zu verkürzen. "Wir brauchen schneller Klarheit darüber, wer tatsächlich schutzbedürftig ist und wer nicht", ergänzte er. In den Koalitionsverhandlungen hatten Union und SPD eine gesetzliche Begrenzung der Bearbeitungsdauer auf drei Monate beschlossen. Derzeit dauert das Verfahren im Durchschnitt dreimal so lang.