Brandenburg
Flüchtlingsrat kritisiert Abschiebung von Jesiden mit Kindern in den Irak - Familie hatte zuvor erfolgreich dagegen geklagt

Der Flüchtlingsrat Brandenburg hat die Abschiebung einer jesidischen Familie mit vier minderjährigen Kindern in den Irak scharf kritisiert.

    Schkeuditz: Menschen steigen am Flughafen Leipzig/Halle in ein Flugzeug.
    Abschiebeflug nach Bagdad: An Bord auch eine Familie aus der Uckermark. (Hendrik Schmidt / dpa / Hendrik Schmidt)
    Eine Politik auf dem Rücken schutzsuchender Menschen sei ein zutiefst menschenverachtender Vorgang, sagte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst. Die Familie aus der Uckermark habe klare Integrationsleistungen gezeigt und sei dennoch mitten in der Nacht gewaltsam aus ihrer vertrauten Lebenssituation gerissen worden. Der Flüchtlingsrat forderte die sofortige Wiedereinreise.
    Die jesidische Familie, die gestern zusammen mit 37 anderen Menschen in den Irak abgeschoben wurde, hatte zwar erfolgreich gegen die Ablehnung ihres Asylbescheids geklagt. Doch als es zu der Entscheidung kam, war der Abschiebeflug schon gestartet. Das brandenburgische Innenministerium wies die Kritik zurück und erklärte, für mögliche weitere Handlungen sei nun das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zuständig.
    Diese Nachricht wurde am 23.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.