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Flüge quer durch die Galaxis
Icarus zu den Sternen

Die fernste Raumsonde, Voyager 1, ist schon mehr als 20 Milliarden Kilometer durch das All gereist. Das klingt viel, ist aber wenig: Denn der nächste Stern ist etwa 2000-mal weiter entfernt.

Von Dirk Lorenzen | 28.10.2017
    Fantasievolle Zeichnung eines futuristischen Raumschiffs
    Fantasievolle Zeichnung eines futuristischen Raumschiffs (Icarus Interstellar)
    Um schnell voran zu kommen, brauchen Raumschiffe ganz andere Technik. Beim Projekt "Icarus Interstellar" entwickeln Raumfahrtenthusiasten konkrete Szenarien, wie sich ein unbemannter Raumflug zu einem Stern absolvieren lässt.
    Ziel ist, binnen einhundert Jahren den Stern zu erreichen und Daten zur Erde zu übermitteln. Icarus greift das Daedalus-Projekt wieder auf, bei dem die Britische Interplanetare Gesellschaft einst einen Flug zu Barnards Pfeilstern konzipiert hatte.
    Die technischen Hürden sind enorm: Die Planer setzen stets auf Kernfusion als Antrieb - allerdings ist noch gar nicht absehbar, wann die Menschheit diese Energiequelle beherrscht.
    Ein anderes Icarus-Projekt ist Tin Tin, bei dem Studenten der Drexel-Universität in den USA einen Minisatelliten konzipieren, der Alpha Centauri anfliegen soll.
    Beim Projekt Hyperion untersuchen Studenten, unter anderem der TU München, wie ein Raumschiff aufgebaut sein müsste, mit dem Menschen zu fernen Sternen reisen.
    Allen Beteiligten ist klar, dass sich keine dieser Ideen schnell realisieren lässt. Es geht darum, Raumfahrtingenieure von morgen für solche Projekte zu begeistern.
    Der Bezug zu Icarus lässt allerdings ein wenig staunen: Denn der Sage nach war Icarus mit selbst gebauten Flügeln der Sonne zu nah gekommen und abgestürzt - kein gutes Omen für künftige Raumfahrtprojekte.