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Flughafen Frankfurt
Ryanair expandiert weiter

Bisher war es die Strategie von Ryanair, Regionalflughäfen oder kleinere Flughäfen zu nutzen, weil die Gebühren niedrig und die Abfertigungszeiten schnell sind. Jetzt weicht Ryanair von dieser Strategie ab, wie die irische Fluggesellschaft heute offiziell mitteilte.

Von Ludger Fittkau | 02.11.2016
    Ein Flugzeug der Fluglinie Ryanair auf dem Vorfeld des Flughafens in Frankfurt. Daneben steht eine Maschine der Fluggesellschaft Lufthansa, von der aber nur das Seitenleitwerk mit dem Lufthansa-Logo darauf zu sehen ist.
    Ryanair wird im Sommerflugplan Verbindungen nach Palma de Mallorca, Alicante, Malaga in Spanien sowie Faro in Portugal anbieten. (dpa)
    Ein halbes Dutzend Kamerateams und etliche Fotografen reihten sich heute Vormittag im Foyer der Unternehmenszentrale der Fraport AG auf. Fraport betreibt den Flughafen Frankfurt am Main, Unternehmens-Chef Stefan Schulte präsentierte der Presse sichtlich zufrieden seinen neuen Kunden Ryanair:
    "Und Ich freue mich deswegen, weil Ryanair eine der großen und bedeutenden Fluggesellschaften in Europa ist und wir haben Marktveränderungen. Auf diese Marktveränderungen müssen wir auch hier am Frankfurter Flughafen reagieren."
    Low-Cost-Carrier, so Schulte, seien das am stärksten wachsende Segment im Fluggeschäft. Das irische Luftfahrtunternehmen Ryanair wird im Sommerflugplan des Frankfurter Flughafens Verbindungen nach Palma de Mallorca, Alicante, Malaga in Spanien sowie Faro in Portugal anbieten. Kenny Jacobs von Ryanair:
    "Damit haben wir 28 Flüge pro Woche und 400.000 Passagiere pro Jahr. 400.000 Passagiere pro Jahr für Ryanair ist sehr klein, das ist weniger als 2,3 Prozent unserer Passagiere pro Jahr in Europa. Aber alle guten Dinge beginnen klein. Und wir hoffen, wir kommen zurück im Januar mit einem Winter 2017-Scheduale, das sehr viel größer ist".
    Fraport gab Ryanair einen Nachlass bei den Flughafengebühren
    Fraport hatte schon seit Längerem bei Billigflug-Linien dafür geworben, dass sie auch den Flughafen Frankfurt am Main ansteuern. Nun ist es ein Nachlass bei den Flughafengebühren, mit dem die Frankfurter den Neu-Kunden Ryanair köderten. Auch bestimmte Serviceleistungen der Fraport muss Ryanair nicht in Anspruch nehmen. Das reduziert die Kosten weiter. Außerdem hat der Betreiber des Rhein-Main-Flughafens der irischen Fluglinie zugesichert, ein Flugzeug nach spätestens 40 Minuten wieder startklar zu haben. Fraport-Chef Stefan Schulte:
    "Das heißt, wenn heute Kunden eben auch in Deutschland sagen, sie wollen dieses Segment fliegen, dann müssen wir es auch dauerhaft anbieten. Und deswegen werden wir unsere Prozesse terminalseitig, passagierseitig so weiterentwickeln, dass wir hier ein maßgeschneidertes Angebot machen können. Das werden wir gemeinsam mit Ryanair, aber auch mit anderen Low-Cost-Carriern so entwickeln, dass wir hier ein spezielles Angebot vorhalten können."
    Ryanair hatte unlängst angekündigt, den Marktanteil in Deutschland in den nächsten Jahren vervielfachen zu wollen. Dazu ist die Stationierung der ersten Maschinen auf dem größten deutschen Airport im Rahmen des Sommerflugplans 2017 ein konsequenter Schritt. Wenn sich das für Ryanair rechnet, werden bald deutlich mehr Maschinen der Iren in Frankfurt am Main stationiert sein.