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Triage-Urteil
Forderungen nach Berücksichtigung älterer Menschen

Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Triage gibt es Forderungen, auch den Schutz älterer Menschen zu regeln.

    Ein Intensivpfleger versorgt einen Covid-19-Patienten auf einer Intensivstation. Um das Bett herum stehen mehrere medizinie Apparate. Der Pfleger schaut konzentriert auf einen Bildschirm.
    Wer wird behandelt, wenn die Intensivbetten nicht mehr für alle Patienten reichen? Das Verfassungsgericht hat den Bundestag aufgefordert, Vorkehrungen für den Schutz von Menschen mit Behinderung für den Fall einer Triage zu treffen. (picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jan Woitas)
    Auch bei älteren Patienten könnte es bei einer Priorisierung in einer kritischen Situation allein aufgrund des Alters zu einer Benachteiligung kommen, erklärte der Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, Kneppe, in Berlin. Das Alter sei aber bei der Aufzählung möglicher Diskriminierungsmerkmale im Grundgesetz bisher nicht genannt. Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Bentele, sagte im Deutschlandfunk, es werde in der Diskussion auch um ältere Menschen gehen müssen. Das werde man einfordern. Bentele lobte erneut die Entscheidung des Verfassungsgerichts. Nun könnten Leitlinien geschaffen werden, die Ärzten Orientierung gäben. Man dürfe die Mediziner mit einer solchen Entscheidung nicht allein lassen.
    VdK-Präsidentin Bentele: Mehr Sicherheit durch Leitlinien
    Das Bundesverfassungsgericht hatte gestern den Bundestag aufgefordert, unverzüglich Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer pandemiebedingten Triage zu treffen.
    Verena Bentele im Gespräch mit Friedbert Meurer - das Interview im Wortlaut (pdf)
    Diese Nachricht wurde am 29.12.2021 im Programm Deutschlandfunk gesendet.