Archäologie
Forscher enträtseln Herstellung der Himmelsscheibe von Nebra

Forscher der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg haben erfolgreich die Herstellung der weltberühmten Himmelsscheibe von Nebra rekonstruiert. Demnach sei der Rohling der Scheibe in einer Feuerstelle vermutlich bei über 1.200 Grad Celsius gegossen und danach wiederholt auf 700 Grad erwärmt und umgeformt worden.

    Die Nachbildung der Himmelsscheibe von Nebra im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle.
    Die älteste bekannte Darstellung des Himmels: Die Himmelsscheibe, gefunden 1999 bei Nebra in Sachsen-Anhalt - hier als Nachbildung. (picture alliance / dpa / Heiko Rebsch)
    Nach Angaben der Forscher ist das ein Verfahren, das heutigen industriellen Prozessen erstaunlich ähnlich sei. Bei der Materialanalyse sei es darum gegangen, die kristalline Struktur des Metalls zu ergründen. Die mikroskopisch kleinen Körner des Metalls verraten, wie oft und auf welche Weise das Metall erhitzt und bearbeitet wurde.
    Die mindestens 3.600 Jahre alte runde Bronzescheibe misst 32 Zentimeter im Durchmesser und zeigt die Sonne - je nach Deutung auch den Vollmond -, eine Mondsichel sowie insgesamt 32 goldene Sterne. Die Scheibe gilt als ein einzigartiges Zeugnis der Menschheitsgeschichte.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.