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Frank Low, ein Learjet und SOFIA
Astronomie aus dem Flugzeugfenster

SOFIA ist ein Jumbojet, in dessen Heck sich ein Infrarotteleskop mit zweieinhalb Metern Durchmesser befindet. Während des Fluges öffnet sich eine Luke, durch das das Instrument hinaus ins All blickt.

Von Dirk Lorenzen | 13.08.2017
    Frank Low, Pionier der Infrarotastronomie (1933-2009)
    Frank Low, Pionier der Infrarotastronomie (1933-2009) (NASA)
    Die Heimatbasis der fliegenden Sternwarte ist in Kalifornien - derzeit starten die Flüge aber von Neuseeland aus, um Objekte am Südhimmel zu beobachten.
    Frank Low von der Universität von Arizona in Tucson hat als erster ein Teleskop in ein Flugzeug gesteckt. Er hat aus der Not eine Tugend gemacht.
    Denn der Wasserdampf in der Atmosphäre verschluckt die Infrarotstrahlung aus dem All. Erst wenn man sich mit dem Teleskop in zwölf bis fünfzehn Kilometern Höhe befindet, klärt sich der Blick.
    Mitte der sechziger Jahre nutzte Frank Low ein kleines Instrument mit fünf Zentimetern Durchmesser in einem alten Douglas-A3-Bomber der US-Marine.
    1968 kam dann ein 30-Zentimeter-Teleskop in einem Learjet zum Einsatz. Die Besatzung musste während der Beobachtung Atemmasken tragen, um nicht zu ersticken. Dieses Risiko besteht heute nicht mehr: In SOFIA arbeiten die Astronomen bequem in der Kabine, die durch ein Druckschott vom Teleskop getrennt ist.
    Bei den ersten Learjet-Flügen hatte Frank Low entdeckt, dass Jupiter und Saturn mehr Energie abstrahlen als sie von der Sonne erhalten. Die beiden Planeten geben noch immer Wärmestrahlung aus ihrer Entstehung ab.
    Frank Low, der Pionier der Flugzeug-Astronomie, ist 2009 im Alter von 75 Jahren gestorben. Jeder SOFIA-Flug erinnert jetzt an ihn.