Fast-Fashion-Konzern
Französische Handelsverbände verklagen Shein - Vorwurf: unlauterer Wettbewerb

In Frankreich haben mehrere Handelsverbände den asiatischen Onlinehändler Shein verklagt. Sie werfen dem in China gegründeten Unternehmen unlauteren Wettbewerb vor. Das Geschäftsmodell von Shein basiere auf der "Nichteinhaltung der in Frankreich geltenden Vorschriften", heißt es in einer Mitteilung.

    Laden des Fast-Fashion-Konzerns Shein in Paris.
    Laden des Fast-Fashion-Konzerns Shein in Paris. (picture alliance / MAXPPP / Delphine Goldsztejn)
    Zahlreiche Unternehmen haben sich der Initiative angeschlossen. Sie fordern Schadenersatz für entstandene wirtschaftliche Schäden, wie die Nachrichtenagentur AFP schreibt.

    Shein weist Vorwürfe zurück

    Shein wies die Vorwürfe zurück. Es sei bedauerlich, dass der gerichtliche Konflikt einem konstruktiven Dialog vorgezogen werde, sagte ein Sprecher. Das fast ausschließlich im Internet tätige Unternehmen hatte erst vor Kurzem seinen ersten dauerhaften Laden in Paris eröffnet. Dies führte zu Protesten.
    Shein war in Frankreich ins Visier der Justiz geraten, nachdem es auf seiner Onlineplattform als kinderpornographisch eingestufte Sexpuppen zum Verkauf anbot. Kritiker werfen Shein zudem vor, den europäischen Markt mit Billigkleidung regelrecht zu überschwemmen, die unter ökologisch und sozial fragwürdigen Bedingungen hergestellt und geliefert werde. 

    Debatte um Shein & Co: Frankreichs Parlament verabschiedet Steuer auf nichteuropäische Pakete

    Wie AFP weiter berichtet, verabschiedete die französische Nationalversammlung in der Nacht zu Donnerstag eine Steuer in Höhe von zwei Euro auf kleine Pakete aus dem nichteuropäischen Ausland. Diese zielt insbesondere auf die Onlinebestellungen bei Shein und anderen Plattformen ab. Im Fokus der Kritik stehen zudem die Unternehmen Temu und Aliexpress.

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    Diese Nachricht wurde am 20.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.