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"Fridays for Future"
Auch in den Sommerferien engagiert

Sommerferien hin oder her: 1.500 Schülerinnen und Schüler treffen sich in Dortmund zum Sommerkongress der "Fridays for Future"-Bewegung, um sich in Workshops und auf Podiumsdiskussionen mit Klimaschutzfragen zu beschäftigen.

Von Moritz Küpper | 31.07.2019
Schülerinnen und Schüler halten bei einer Demonstration der "Fridays for Future"-Bewegung in Dortmund Schilder hoch.
Schülerinnen und Schüler bei einer Demonstration der "Fridays for Future"-Bewegung in Dortmund (picture alliance / dpa / Ina Fassbender)
Die Begrüßung ist, wen überrascht es, altersgerecht: "Hi, ich bin Jakob und ich nehm euch heute zu einer Sommerkongress-Rundtour mit."
"Hi, und ich bin Ragna. Jakob und ich stehen hier gerade vor der Eissporthalle im Revierpark Wischlingen, hier geht es los im Sommerkongress, denn hier ist die Anmeldung."
Ab heute – Sommerferien hin oder her – treffen sich rund 1.500 Schülerinnen und Schüler der "Fridays for Future"-Bewegung in Dortmund zu ihrem ersten Sommerkongress. Bis Sonntag wollen sie in rund 150 Workshops und auf sechs Podiumsdiskussionen – und nebenher im Zelt – mit prominenten Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft darüber sprechen, wie der Klimaschutz verbessert werden könnte. Themen wie "Solar-Energie für meine Schule" oder der Zusammenhang von Klimafragen mit T-Shirts, Essgewohnheiten oder dem Wirtschaftswachstum stehen auf dem Programm. Manches klingt auch nach Unterricht: "Wie Du eine außergewöhnliche Rede hältst – von einem Aktivisten für Aktivisten", beispielsweise. Oder: "Veränderungen auf Landes- und Bundesebene erreichen".
Ragna Diederichs bei der Begrüßung: "Das hier ist unser Wohnzimmer."
Jakob Blasel: "Denn hier wird unsere große Bühne stehen. Da gibt es unser Kick-Off oder auch ein paar Partys."
Ragna Diederichs und Jakob Blasel vom Organisationsteam des Fridays-For-Future-Sommerkongresses, der in Dortmund stattfindet.
Ragna Diederichs und Jakob Blasel vom Organisationsteam des Fridays-For-Future-Sommerkongresses, der in Dortmund stattfindet. (picture alliance / dpa / Florentine Dame)
Ein Zeichen dafür, wie groß das Interesse ist
Auf rund 200.000 Euro werden die Kosten geschätzt, die durch eine Anmeldegebühr von 40 Euro pro Kopf, aber vor allen von Spenden getragen werden – doch auch von Zuschüssen wie vom Bundesumweltministerium. Was wir wollen, haben wir in den letzten Monaten klargemacht, fasst es eben Ragna Diederichs aus dem Planungsteam zusammen, auf dem Kongress müssen wir schauen, wie wir das, was wir die ganze Zeit schon fordern, tatsächlich umsetzen können. Dafür wohnt die 18 Jahre alte Abiturientin aus Göttingen, zusammen mit anderen Jugendlichen, bereits seit Monaten in Dortmund und organisiert diese Premiere auf den Wiesen des Revierparks Wischlingen:
"Wir müssen hier nicht im Gras schlafen," sagt Jakob. "Denn im Sommerkongress gibt es große Zelte und eure eigenen zum Schlafen," ergänzt Ragna Diederichs.
Doch gut acht Monate nach dem Beginn der freitäglichen Demonstrationen, soll der Kongress, neben dem inhaltlichen Austausch, auch ein Zeichen sein, so Organisatorin Diederichs: Das Interesse für das Thema sei so riesig, dass junge Menschen auch in den Sommerferien Lust haben, sich darum zu kümmern.