Friedensnobelpreis 2025
Venezolanerin María Corina Machado ausgezeichnet

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado. Die Politikerin wird für ihr Engagement für Demokratie und freie Wahlen ausgezeichnet.

    Oppositionsführerin María Corina Machado hält ihre Hand aufs Herz, während sie bei einer Anti-Regierungsdemonstration am 9. Januar 2025 in Caracas, Venezuela spricht.
    Wird mit dem Friedensnobelpreis 2025 gewürdigt: María Corina Machado (Getty Images / Jesus Vargas)
    Der Friedensnobelpreis 2025 geht an die venezolanische Oppositionelle María Corina Machado. Das teilte das norwegische Nobelkomitee in Oslo mit. Die 58-Jährige erhalte den Preis für ihren „unermüdlichen Einsatz“ für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes, sagte der Komiteevorsitzende Jorgen Watne Frydnes.

    Politikerin lebt im Untergrund

    Das Nobelpreiskomitee würdigte Machados "Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie". Die venezolanische Oppositionsführerin Machado gilt als entschiedene Widersacherin des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro.
    Seit den Wahlen 2024 lebt Machado im Untergrund. Die Politikerin war damals von der Justiz in Venezuela von ihrer Kandidatur bei den Wahlen ausgeschlossen worden. Die ausgebildete Ingenieurin mit einem Abschluss in Finanzwesen begann ihre Karriere in der Wirtschaft, bevor sie sich der Politik und der Bürgerrechtsbewegung widmete.
    Maduro hatte Machado für 15 Jahre von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen und damit ihre Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl verhindert. Trotz des Verbots hatte Machado die Vorwahlen der Opposition mit überwältigender Mehrheit gewonnen.

    Forscher: Trump kann sich "ein bisschen" als Gewinner fühlen

    Als mögliche Preisträger waren die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sowie das westafrikanische Friedensnetzwerk WANEP gehandelt worden. Auch US-Präsident Donald Trump hatte sich mehrfach offensiv für die Auszeichnung ins Gespräch gebracht.
    Als "diplomatische Wahl" bezeichnete der Friedensforscher Ulrich Kühn von der Uni Hamburg die Entscheidung für Machado. Der Preis gehe nicht an Trump, doch "ein bisschen" könne sich der US-Präsident als Gewinner fühlen. Denn die USA gingen seit einiger Zeit auch militärisch gegen den widerrechtlich weiter amtierenden Maduro vor. Ob es eine gute Wahl sei, die dem Frieden diene, müsse sich noch zeigen, sagte Kühn.

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    "Die Stimme der Hoffnung", so nennen sie ihre Anhänger. Für ihre Gegner, die Unterstützer der Regierung, ist Machado hingegen eine "rechte imperialistische Verschwörerin". Die Tochter aus gutem Hause ist für ihre Widersacher ein perfektes Feindbild. Sie sehen sie als Inbegriff einer politischen und wirtschaftlichen Elite, die es zu bekämpfen gilt.

    Für "demokratisches und rechtsstaatliches Venezuela"

    2019 hatte Machado im Interview mit dem Deutschlandfunk gesagt, das "kriminelle Regime" in Venezuela müsse aufgelöst werden: "Wir brauchen eine venezolanische Privatwirtschaft, die wieder das herstellen wird, was die Gesellschaft zu ihrer Ernährung benötigt. Das wird aber nur in einem demokratischen und rechtsstaatlichen Venezuela geschehen, in dem die Rechte aller Bürger geachtet werden. Dafür kämpfen wir."
    Die Nobelpreise sind 2025 jeweils mit elf Millionen Kronen (967.000 Euro) dotiert. Seit 1901 wird die Auszeichnung in den Kategorien Physiologie oder Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Friedensbemühungen verliehen. Die feierliche Verleihung des Friedensnobelpreises findet in Oslo statt, alle anderen Nobelpreise werden in Stockholm überreicht.
    Im vergangenen Jahr war die japanische Anti-Atomwaffen-Organisation Nihon Hidankyo mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden.

    tei, mit Reuters, dpa und epd