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Friedrich-Naumann-Stiftung
Korea-Konflikt "ist auch ein Stellvertreterkonflikt"

Bei aller Sympathie für Nord- und Südkoreas Vorhaben, den Konflikt selbst lösen zu wollen, müsse die Situation im Gesamtkontext gesehen werden, sagte Lars-André Richter von der Friedrich-Naumann-Stiftung in Seoul im Dlf. Es sei auch ein Konflikt zwischen China und den USA um die Vorherrschaft in der Region.

Lars-André Richter im Gespräch mit Britta Fecke | 27.05.2018
    Dieses vom Blauen Haus, dem südkoreanischen Präsidialamt zur Verfügung gestellte Foto zeigt Kim Jong Un (r), Machthaber in Nordkorea, und Moon Jae In, Präsident von Südkorea, die sich bei einem zweiten Treffen auf der nördlichen Seite der Grenze in der demilitarisierten Grenzstadt Panmunjom die Hand geben.
    Kim Jong Un (r), Machthaber in Nordkorea, und Moon Jae In, Präsident von Südkorea, in der demilitarisierten Grenzstadt Panmunjom (Uncredited/South Korea Presidential Blue House via Yonhap/AP/dpa )
    Nach wie vor gebe es keinen Friedensvertrag, es ginge immer noch um den Waffenstillstand, so Richter. Der Leiter des Büros in Seoul habe in den letzen drei Jahren vor allem Krisen gesehen, sagte er im Interview. Die derzeitige Annäherung habe ihn schon überrascht. Die Olympischen Spiele hätten sie beschleunigt und seien eine günstige Gelegenheit für Nordkorea gewesen, mit Gesichtswahrung aus der "vertrackten Situation" herauszukommen.
    Wesentlich komme hinzu, dass Südkorea seit einem Jahr einen neuen Präsident, Moon Jae-in, habe. Der setze deutlich stärker als seine Vorgängerin auf den Diaolg. "Moon Jae-in steht sehr stark unter dem Einfluss der Sonnenscheinpolitik."