
Käßmann sagte im Deutschlandfunk, es sei eine bittere Erkenntnis, dass sexueller Missbrauch in diesem Ausmaß möglich gewesen sei. Sie habe zugleich einen Zorn auf die Täter und auf diejenigen, die die Taten vertuscht hätten. Die Missbrauchsfälle und der Umgang damit träfen die Kirche in ihren Grundfesten. Käßmann forderte, jetzt klare Strukturen zur Aufarbeitung zu schaffen.
Die von der EKD in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass das Ausmaß der sexualisierten Gewalt deutlich höher als bislang angenommen. Sie zählt seit 1946 mindestens etwa 2.200 Opfer und 1.259 Beschuldigte auf. Die Autoren wiesen darauf hin, dass die Zahlen vermutlich höher sind, weil ihnen nicht alle Personalakten zur Verfügung standen.
Diese Nachricht wurde am 26.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.