Gut, dass die Steine im Kloster Loccum nicht sprechen können. Sonst würden sie nämlich nachher noch mitten ins tägliche Stundengebet reinplatzen,
…und die Besucher der Klosterkirche verschrecken. Denn so mancher Stein könnte eine lange Dinosaurier-Geschichte erzählen; zum Beispiel die massive Platte, die Abt Horst Hirschler extra im Kreuzgang hat aufstellen lassen, mit dem Fußabdruck eines Dinosauriers.
"Ich wollte doch eine Spur jedenfalls haben und das ist das Trittsiegel eines Iguanodons, das ist 130 Millionen Jahre alt, und wenn man sich klar macht, dass die Steine dieses Klosters aus der Zeit stammen und 130 Millionen Jahre alt sind und dass da einstmals diese Dinosaurier durchgelaufen sind, und dass die den Mond angeblökt haben, und dass man sich fragen muss, was hat der liebe Gott sich eigentlich dabei gedacht, dass er solche Wesen kommen lässt und vergehen lässt? Und was ist das eigentlich? Dann merkt man, oh, ja, solch ein Stein, der hier an das erinnert, an diese Sorte Geschichte, der ist sehr viel wert und ist etwas, der einem von dem Staunen über das Vorhandene hinbringen lässt über das, was soll das eigentlich, diese Welt?"
Was das genau soll, das kann auch Nils Knötschke nicht erklären. Der 35-Jährige ist der wissenschaftliche Leiter des Dinosaurier-Parks Münchehagen, nur ein paar Dino-Schritte von Loccum entfernt, auf dem ehemaligen Steinbruch des Klosters. Zumindest aber kann Knötschke plausibel klar machen, was das heutige Gelände des Dinosaurier-Freilichtgeheges mit dem Kloster zu tun hat.
"Man hat dann nach dem Abbau festgestellt, dass man auf dieser Sohlfläche von dem Steinbruch ganz viele pfützenartige Vertiefungen hat, die alle regelmäßige Abstände haben. Und dann hat man gesehen, das sind wirklich Tierspuren, und man musste natürlich dann sagen, okay, was könnten das für Tiere sein, die hier in einem versteinerten Untergrund ihre Spuren hinterlassen? Das können also nur Dinosaurier gewesen sein. Und diese Fährten haben halt so einen großen wissenschaftlichen Wert, dass man diese Schutzhalle darüber gebaut hat."
Da, wo jetzt, die verglaste Fährtenhalle steht, war vor über 142 Millionen Jahren ein Süßwassersee. Zu dem kamen viele Dinosaurier, um zu trinken – und hinterließen tiefe Abdrücke. Später trocknete der See aus, und damit auch die Spuren. Dann wehte ein Sturm große Schlammmassen in die Dino-Fährten – genau das ist der Grund, warum die Abdrücke bis heute erhalten sind. Nur deswegen können Dino-Experten wie Nils Knötschke noch heute viele verschiedene Geschichten aus den Spuren herauslesen.
"Hier unten läuft eine Dinosaurierfährte direkt auf uns zu, und die wird fast gekreuzt von einer anderen Fährte, die links kommt. Und die beiden Fährten laufen hier so drei Meter vor uns ungefähr zusammen. Das heißt also, die Dinosaurier sind wirklich von zwei verschiedenen Stellen in dieses Sumpfgebiet gekommen und treffen sich hier in der Mitte der Fährtenhalle und haben vielleicht miteinander kommuniziert und die Wege trennen sich dann im Prinzip hier unter dem Steg, wo wir jetzt stehen."
2006 wurden die Dino-Spuren als bedeutendes, nationales Geotop ausgezeichnet; doch die Fährtenhalle ist nur ein kleiner Teil des Dinosaurier-Parks Münchehagen. Direkt neben der Halle reckt zum Beispiel ein Seismosaurus seinen langen Hals in die Luft. Das Modell aus Plastik ist ungefähr 45 Meter lang, ein Elefant könnte ganz bequem durch die Dinosaurier-Beine hindurchlaufen. Ein paar Meter weiter bäumt sich ein Brachiosaurus auf, reckt seine Vorderbeine in die Luft. Immer noch beeindruckend, findet Nils Knötschke.
"Nach 14 Metern dann irgendwann kommt der Kopf, und das finde ich schon enorm und kolossal. Man kann sich ja auch gar nicht selber vorstellen, dieses Gefühl, wenn so ein Vieh wirklich auf einen zugelaufen kommt, und dann wirklich vor einem steht, das muss so erhabend sein, das kann man sich wirklich nicht vorstellen."
Über 200 Dinosaurier-Modelle stehen auf dem Gelände, hergestellt von der Tochterfirma des Dino-Parks. Es sind detailgetreue Nachbildungen der Urtiere, nach dem aktuellen Forschungsstand.
Und bei ein paar Exemplaren im Dinopark haben die Modellbauer die Perspektive gewechselt: Sie blicken nicht Millionen Jahre zurück, sondern weit nach vorne. "The future is wild", so lautet der Titel einer Sonderausstellung, und wild sehen sie tatsächlich aus, die Tiere, die es in Zukunft mal geben könnte. Ob nun der Tölpelwal mit seinem bedrohlichen Schnabel oder der Schneeschleicher, eine Mischung aus Mader und Teddybär – alle Modelle haben mit den Dinosauriern etwas gemeinsam: Sie sind ähnlich gigantisch wie ihre Urzeit-Kollegen, die ja auch schon rund um das Loccumer Kloster unterwegs waren.
"Knötschke: Wir haben hier zum Beispiel die Dino-Schildkröte. Die ist ungefähr so groß wie zwei indische Elefanten, und ja"
Macht dann locker so einen Dinopark platt und das Kloster auch, mit einem Tritt.
"Nö, die würde wahrscheinlich nur im Klostergarten die Kräuter fressen. Ist ja auch ein Pflanzenfresser."
…und die Besucher der Klosterkirche verschrecken. Denn so mancher Stein könnte eine lange Dinosaurier-Geschichte erzählen; zum Beispiel die massive Platte, die Abt Horst Hirschler extra im Kreuzgang hat aufstellen lassen, mit dem Fußabdruck eines Dinosauriers.
"Ich wollte doch eine Spur jedenfalls haben und das ist das Trittsiegel eines Iguanodons, das ist 130 Millionen Jahre alt, und wenn man sich klar macht, dass die Steine dieses Klosters aus der Zeit stammen und 130 Millionen Jahre alt sind und dass da einstmals diese Dinosaurier durchgelaufen sind, und dass die den Mond angeblökt haben, und dass man sich fragen muss, was hat der liebe Gott sich eigentlich dabei gedacht, dass er solche Wesen kommen lässt und vergehen lässt? Und was ist das eigentlich? Dann merkt man, oh, ja, solch ein Stein, der hier an das erinnert, an diese Sorte Geschichte, der ist sehr viel wert und ist etwas, der einem von dem Staunen über das Vorhandene hinbringen lässt über das, was soll das eigentlich, diese Welt?"
Was das genau soll, das kann auch Nils Knötschke nicht erklären. Der 35-Jährige ist der wissenschaftliche Leiter des Dinosaurier-Parks Münchehagen, nur ein paar Dino-Schritte von Loccum entfernt, auf dem ehemaligen Steinbruch des Klosters. Zumindest aber kann Knötschke plausibel klar machen, was das heutige Gelände des Dinosaurier-Freilichtgeheges mit dem Kloster zu tun hat.
"Man hat dann nach dem Abbau festgestellt, dass man auf dieser Sohlfläche von dem Steinbruch ganz viele pfützenartige Vertiefungen hat, die alle regelmäßige Abstände haben. Und dann hat man gesehen, das sind wirklich Tierspuren, und man musste natürlich dann sagen, okay, was könnten das für Tiere sein, die hier in einem versteinerten Untergrund ihre Spuren hinterlassen? Das können also nur Dinosaurier gewesen sein. Und diese Fährten haben halt so einen großen wissenschaftlichen Wert, dass man diese Schutzhalle darüber gebaut hat."
Da, wo jetzt, die verglaste Fährtenhalle steht, war vor über 142 Millionen Jahren ein Süßwassersee. Zu dem kamen viele Dinosaurier, um zu trinken – und hinterließen tiefe Abdrücke. Später trocknete der See aus, und damit auch die Spuren. Dann wehte ein Sturm große Schlammmassen in die Dino-Fährten – genau das ist der Grund, warum die Abdrücke bis heute erhalten sind. Nur deswegen können Dino-Experten wie Nils Knötschke noch heute viele verschiedene Geschichten aus den Spuren herauslesen.
"Hier unten läuft eine Dinosaurierfährte direkt auf uns zu, und die wird fast gekreuzt von einer anderen Fährte, die links kommt. Und die beiden Fährten laufen hier so drei Meter vor uns ungefähr zusammen. Das heißt also, die Dinosaurier sind wirklich von zwei verschiedenen Stellen in dieses Sumpfgebiet gekommen und treffen sich hier in der Mitte der Fährtenhalle und haben vielleicht miteinander kommuniziert und die Wege trennen sich dann im Prinzip hier unter dem Steg, wo wir jetzt stehen."
2006 wurden die Dino-Spuren als bedeutendes, nationales Geotop ausgezeichnet; doch die Fährtenhalle ist nur ein kleiner Teil des Dinosaurier-Parks Münchehagen. Direkt neben der Halle reckt zum Beispiel ein Seismosaurus seinen langen Hals in die Luft. Das Modell aus Plastik ist ungefähr 45 Meter lang, ein Elefant könnte ganz bequem durch die Dinosaurier-Beine hindurchlaufen. Ein paar Meter weiter bäumt sich ein Brachiosaurus auf, reckt seine Vorderbeine in die Luft. Immer noch beeindruckend, findet Nils Knötschke.
"Nach 14 Metern dann irgendwann kommt der Kopf, und das finde ich schon enorm und kolossal. Man kann sich ja auch gar nicht selber vorstellen, dieses Gefühl, wenn so ein Vieh wirklich auf einen zugelaufen kommt, und dann wirklich vor einem steht, das muss so erhabend sein, das kann man sich wirklich nicht vorstellen."
Über 200 Dinosaurier-Modelle stehen auf dem Gelände, hergestellt von der Tochterfirma des Dino-Parks. Es sind detailgetreue Nachbildungen der Urtiere, nach dem aktuellen Forschungsstand.
Und bei ein paar Exemplaren im Dinopark haben die Modellbauer die Perspektive gewechselt: Sie blicken nicht Millionen Jahre zurück, sondern weit nach vorne. "The future is wild", so lautet der Titel einer Sonderausstellung, und wild sehen sie tatsächlich aus, die Tiere, die es in Zukunft mal geben könnte. Ob nun der Tölpelwal mit seinem bedrohlichen Schnabel oder der Schneeschleicher, eine Mischung aus Mader und Teddybär – alle Modelle haben mit den Dinosauriern etwas gemeinsam: Sie sind ähnlich gigantisch wie ihre Urzeit-Kollegen, die ja auch schon rund um das Loccumer Kloster unterwegs waren.
"Knötschke: Wir haben hier zum Beispiel die Dino-Schildkröte. Die ist ungefähr so groß wie zwei indische Elefanten, und ja"
Macht dann locker so einen Dinopark platt und das Kloster auch, mit einem Tritt.
"Nö, die würde wahrscheinlich nur im Klostergarten die Kräuter fressen. Ist ja auch ein Pflanzenfresser."