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Fußball-WM 2022
"Ich glaube nicht, dass die WM in Katar stattfinden wird"

Theo Zwanziger, Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee, hat sich überraschend klar gegen die Weltmeisterschaft in dem Wüstenstaat ausgesprochen. Das liege vor allem an der Hitze in Katar.

Von Philipp May |
    "Persönlich glaube ich, dass die WM 2022 am Ende nicht in Katar stattfinden wird", sagte Zwanziger der "Sport Bild Plus". Für das Deutsche FIFA-Vorstandsmitglied mache vor allem die Hitze im Wüstenstaat das Turnier unmöglich. So könnten die Mediziner des Weltverbandes eine Sommer-WM nicht verantworten. Die WM finde nicht nur in den Stadien statt, die heruntergekühlt werden können, so Zwanziger. "Der erste lebensbedrohliche Vorfall würde sofort zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen führen", glaubt der ehemalige Richter.
    Allerdings ist auch die Verlegung in die Wintermonate problematisch, vor allem die Europäischen Topligen sträuben sich. Sie müssten nämlich ihre Spielpläne umstellen. Mit seinen Aussagen heizt Zwanziger die Diskussionen um das umstrittene WM-Turnier weiter an, ausgerechnet in der Woche, in der sich der Fifa-Vorstand in Zürich trifft, um über die Vorbereitungen auf das Turnier zu beraten.
    Doch eine schnelle Entscheidung über die Wüsten-WM wird es nicht geben. Der Chef der FIFA-Ethikkommission, Richter Joachim Eckert sagte, er werde frühestens im kommenden Jahr ein Urteil darüber fällen, ob bei der WM-Vergabe nach Katar Korruption im Spiel gewesen ist.
    Zudem könne er nur Strafen gegen Personen verhängen, aber keine sportpolitischen Entscheidungen fällen, so Eckert weiter. Klar ist: ein Entzug des Turniers könnte den Weltverband nach Einschätzungen vieler Experten teuer zu stehen kommen. Die Vorbereitungen in Katar laufen bereits – das Emirat würde Milliardenschadenersatzforderungen stellen. Und auch auf Schützenhilfe durch die FIFA-Ethikkommission