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Fußball-WM in Russland
Daten von 30 deutschen Fußballfans übermittelt

Zuerst hieß es, dass keine Daten deutscher Fußballfans nach Russland übermittelt werden. Jetzt kommt erst auf Anfrage von Monika Lazar, der sportpolitischen Sprecherin der Grünen im Bundestag, ans Licht, dass doch Daten nach Russland übermittelt wurden.

Von Sebastian Krause | 22.06.2018
    Ein deutscher mutmaßlicher Hooligan wurde von der französischen Polizei am Eingang des Stade de France in Paris beim Spiel Deutschland gegen Polen festgenommen.
    Ein deutscher Hooligan (Symbolbild) (imago sportfotodienst)
    Demnach hat laut Bundesinnenministerium die deutsche Bundespolizei nach Einzelfallprüfungen personenbezogene Daten von bisher 30 Personen nach Russland weitergegeben. Es handelt sich nach Aussage des BMI um Personen, die in der sogenannten Datei "Gewalttäter Sport" erfasst sind. Die Personen seien nicht an der Einreise gehindert worden, sollen aber jetzt in Russland genau beobachtet werden. Grünen-Politikerin Monika Lazar spricht von einer rechtswidrigen Datenweitergabe.
    Für Lazar ein Skandal
    Dass sensible Daten aus er Datei "Gewalttäter Sport", in der ja bei weitem nicht nur Gewalttäter gespeichert seien, nach Russland übermittelt wurden, sei ein Skandal. Das BMI verteidigt die Datenübermittlung als konform mit den Rechtsgrundlagen. Außerdem handele es sich bei den 30 Personen um nachgewiesenermaßen gefährliche Fans, die entweder schon mal angezeigt oder verurteilt worden seien.