
Auf ihrem Weg durch die Milchstraße verlieren solche Sternhaufen immer wieder einzelne Mitglieder, so dass sie sich nach und nach auflösen. Ursache dafür sind Schwerkrafteinflüsse der umgebenden Milchstraße, die als Gezeitenkräfte wirken.
Natürlich ist es nicht einfach, solche Ex-Mitglieder eines Sternhaufens im Sternengewimmel der Galaxis zu identifizieren. Ein entscheidendes Kriterium dafür ist eine dem Sternhaufen vergleichbare Bewegung durch den interstellaren Raum und eine leicht geringere oder höhere Geschwindigkeit. Dabei eilt ein Teil der Sterne dem Haufen voraus, während die anderen hinter ihm zurück bleiben.

Entsprechende Messungen waren bislang sehr zeitraubend, doch der europäische Astrometrie-Satellit Gaia führt sie seit rund fünf Jahren mit zuvor unerreichter Präzision durch.
Aus seinen Daten haben Astronomen der Universität Heidelberg gemeinsam mit Forschern des Max-Planck-Instituts für Astronomie jetzt zwei Gezeitenströme der Hyaden mit insgesamt rund 500 Sternen herausgefiltert. Sie reichen bis in eine Entfernung von 650 Lichtjahren zum Sternhaufen.
Unter diesen Ex-Mitgliedern der Hyaden befinden sich auch fünf Weiße Zwerge – Sterne, die aufgrund ihrer anfangs sehr großen Masse vorzeitig gealtert sind.