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Gaza-Krieg
Feuerpause ermöglicht Verhandlungen

Die neue dreitägige Feuerpause im Gaza-Krieg hält bislang. Seit Mitternacht habe es keine gegenseitigen Angriffe mehr gegeben, teilte die israelische Armee mit. In Kairo verhandeln beide Konfliktparteien über eine dauerhaften Waffenruhe.

11.08.2014
    Ein Mann und seine Söhne sind auf dem Weg nach Hause, im Hintergrund sieht man zerstörte Häuser im Gazastreifen.
    Die Menschen kehren während der Waffenruhe in ihre zerstörten Häuser im Gazastreifen zurück. (picture-alliance / dpa / Oliver Weiken)
    Israel und die radikal-islamische Hamas hatten sich erneut auf eine neue 72-stündige Waffenruhe geeinigt. Damit war der Weg frei zur Wiederaufnahme von indirekten Gesprächen zwischen Israelis und Palästinensern in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. In den Verhandlungen, die inzwischen begonnen haben, geht es um eine dauerhafte Waffenruhe nach mehr als einem Monat Krieg.
    Seit Freitag lagen die Verhandlungen in Kairo auf Eis. Israel hatte sie abgebrochen, nachdem die Hamas einer Verlängerung der damaligen Feuerpause nicht zugestimmt und erneut Raketen auf Israel abgeschossen hatte. Auch Israel hatte daraufhin wieder Ziele im Gazastreifen bombardiert.
    Druck seitens der UNO
    Die Vereinten Nationen drängten die Konfliktparteien, sich unter ägyptischer Vermittlung auf eine dauerhafte Waffenruhe zu einigen. Generalsekretär Ban Ki Moon rief alle Betroffenen auf, konstruktiv daran zu arbeiten und alles zu vermeiden, was zu erneuter Gewalt führen würde. Die UNO stünde bereit, bei der Umsetzung eines Abkommens mitzuwirken, das den Frieden festige und den dringend gebrauchten Wiederaufbau Gazas erlaube.
    Doch bislang halten die Konfliktparteien nach wie vor an ihren Forderungen fest. So bekräftigte der israelische Geheimdienstminister Juval Steinitz die Forderung nach einer vollständigen Entmilitarisierung des Gazastreifens. Die Hamas lehnt das kategorisch ab und verlangt ihrerseits ein Ende der israelischen Blockade.
    "Die Blockade muss aufgehoben werden"
    Eine Aufhebung der Blockade des Küstenstreifens hält auch der UNO-Koordinator für die Palästinensergebiete, James Rawley, für unerlässlich. "Die Blockade muss aufgehoben werden; nicht nur, um Material zum Wiederaufbau in den Gazastreifen zu schaffen, sondern auch, damit dort getan werden kann, was vor nicht einmal zehn Jahren sehr gut klappte: Handel mit der Außenwelt zu treiben", sagte er.
    Israel hatte die See- und Landblockade im Jahr 2006 begonnen, nachdem der Soldat Gilad Schalit in das Küstengebiet verschleppt worden war. Als die radikalislamische Hamas 2007 die Macht im Gazastreifen übernahm, wurde die Blockade weiter verschärft. 2010 wurden die Restriktionen auf internationalen Druck hin etwas gelockert.
    (tzi/tön)