
Der Arbeitskampf soll bis Montagabend, 18 Uhr, andauern. Die Bahn geht allerdings davon aus, dass sich der Zugverkehr erst in der Nacht zum Dienstag normalisieren wird. In der laufenden Tarifrunde ist der aktuelle Streik bereits der vierte. Die GDL verlangt, die Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich zu verkürzen. Die Deutsche Bahn bietet ein Wahlmodell zur Reduzierung der Arbeitszeit um eine Stunde ab 2026.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, unterbreitete die GDL der Bahn offenbar einen Einigungsvorschlag, der eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung umfasst. Sollte die Bahn auf die Forderung grundsätzlich eingehen, könnte der Streik unter Umständen ausgesetzt werden, heißt es in dem Bericht.
CDU-Chef Merz: "Streik-Exzess" - Bundeskanzler Scholz fordert "kluges Maß"
CDU-Chef Merz sprach von einem "Streik-Exzess" und stellte Gesetzesänderungen zur Debatte. Das unverhältnismäßige Vorgehen der GDL zeige, dass das System der Sozialpartnerschaft mit der Tarifautonomie nur dann funktioniere, wenn sich alle Beteiligten mäßigten, sagte er der "Rheinischen Post". Die CDU-Politikerin und Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Connemann sagte im Deutschlandfunk, derzeit gebe es bei Streiks hierzulande ein reines Richterrecht. Dadurch habe die Politik wenig Handhabe.
Bundeskanzler Scholz dagegen wies Überlegungen einer Gesetzesänderung zurück. Das Recht, Arbeitskämpfe zu führen, gehöre zu den Freiheiten, die im Grundgesetz so fest geregelt seien, dass sie nicht einfach abgeschafft werden könnten. Das halte aber niemanden davon ab, von seinen Möglichkeiten und seinen Rechten immer mit klugem Maß Gebrauch zu machen, ergänzte Scholz. Und das sei sein Appell.
Diese Nachricht wurde am 24.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.