Freitag, 26. April 2024

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Gedächtnisstörungen
"Angst vor Kontrollverlust"

Schon Menschen mit leichten kognitiven Störungen empfinden Vergesslichkeit als eine große Belastung. Das haben Leipziger Forscher herausgefunden. Dahinter steckt vor allem die Angst vor Kontrollverlust, das eigene Leben nicht mehr regeln zu können, erklärt die Mitherausgeberin der Studie, Dr. Ines Conrad.

Ines Conrad im Gespräch mit Christian Floto | 26.05.2015
    Ein Klebezettel mit dem Schriftzug "Herd aus?" klebt an einem Herd neben den Drehknöpfen.
    Auch leichte Gedächtnisstörungen werden als belastend empfunden. (dpa / picture alliance / Jens Kalaene)
    Eine Demenz hat gravierende Folgen: Die Menschen können ihr Alltagsleben nicht mehr selbstständig bewältigen. Sie sind dauerhaft auf Hilfe und Pflege angewiesen.
    Wie aber sieht es aus bei Menschen, die nur leichte Defizite haben? Die etwas vergesslicher sind als in jungen Jahren und sich schlechter konzentrieren können? Welchen Einfluss haben diese leichten kognitiven Störungen auf ihre Lebensqualität?
    Das haben Forscher aus Leipzig versucht herauszufinden. Sie haben ältere Menschen befragt, wie sie ihre Lebensqualität beurteilen. Das erstaunliche Ergebnis: Selbst leichte Gedächtnisstörungen werden als belastend empfunden. In vielen Bereichen schätzen Menschen mit kleinen kognitiven Einschränkungen ihre Lebensqualität als geringer ein als geistig Gesunde.
    Dr. Ines Conrad ist eine der Autorinnen der Studie. Sie arbeitet und forscht am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.
    Das vollständige Interview können Sie im Rahmen unseres Audio-on-demand-Angebotes mindestens fünf Monate nachhören.