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Geliebte 50er, ungeliebte 60er?

In der vergangenen Woche hat die Kölner Initiative "Mut zur Kultur" dem Rat der Stadt über 30.000 Unterschriften übergeben und damit ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht, das den Abriss des Kölner Schauspielhauses, eines Baus von Wilhelm Riphahn aus dem Jahr 1962, verhindern soll.

Wolfgang Pehnt im Gespräch mit Beatrix Novy |
    Doch nicht nur in Köln, auch in anderen Städten formieren sich Bürgerinitiativen, die gegen den Abriss von Bauten der Nachkriegsmoderne kämpfen, ungeliebte Bauten übrigens, deren ästhetischer Wert vor kurzem noch umstritten war. Beispiele sind die Beethovenhalle in Bonn; der niedersächsische Landtag in Hannover; das "Schwarze Haus", das Verlagsgebäude der Süddeutschen Zeitung in München oder die Düsseldorfer Autohochstraße mit dem Spitznamen "Tausendfüßler". Einige wichtige 60er-Jahre-Bauten wie die Duisburger Mercatorhalle oder das Berliner Schimmelpfenghaus wurden schon abgerissen.

    Der Architekturhistoriker Wolfgang Pehnt hat sich besonders mit der Architektur des 20. Jahrhunderts befasst und ist Experte für die Architektur der 60er-Jahre, die es seiner Ansicht nach als Epoche wiederzuentdecken gilt. Sein großes Buch "Deutsche Architektur seit 1900" ist schon heute ein Standardwerk.

    Mit Wolfgang Pehnt hat Beatrix Novy über die umstrittenen Bauten der Nachkriegsmoderne und ihre inzwischen positivere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gesprochen.

    Sie können das Gespräch mindestens fünf Monate in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören