Die um Faktoren wie Branchenzugehörigkeit und Erwerbsumfang bereinigte Lohnlücke zwischen den Geschlechtern lag 2014 bei 5,8 Prozent, errechnet das Institut der deutschen Wirtschaft. 2010 hatte sie noch bei 7,7 Prozent gelegen. Werden die Berufserfahrung oder Teilzeitarbeit nicht miteinberechnet, liegt der sogenannte Gender Pay Gap deutlich höher: 2014 verdienten Frauen demnach 20,7 Prozent weniger als Männer. Das IW bezeichnet die bereinigte Lohnlücke als aussagekräftiger. Dem widerspricht die Genderexpertin der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, Yvonne Lott.
"Nur ein Teil der ganzen Geschichte"
Lott kritisiert das Verfahren des Herausrechnens verschiedener Faktoren wie die Bezahlung in frauen-typischen Berufen oder die Teilzeitquote. Der bereinigte Gender Pay Gap erzähle, so Lott, "nur einen Teil der ganzen Geschichte". Branchenzugehörigkeiten und Teilzeitquote seien zwar erklärende Faktoren, trotzdem bleibe aber die Tatsache, dass die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ohne Bereinigungsverfahren bei knappen 21 Prozent liege.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.