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Geschlechtergerechtigkeit in den Medien
60 Sekunden über Gerechtigkeit in Cannes

#Me too ist bei dem Filmfestival in Cannes in diesem Jahr ein großes Thema und damit auch die Gerechtigkeit. Doch bei der Behandlung der Journalistinnen und Journalisten unterscheidet man nach Farben.

Von Maja Ellmenreich |
    08.05.2018, France, Cannes: Jury members Kristen Stewart (l-r), Chang Chen, Ava DuVernay, Denis Villeneuve, jury president Cate Blanchett, Robert Guediguian, Khadja Nin, Andrey Zvyagintsev and Lea Seydoux attend the screening of 'Everybody Knows (Todos Lo Saben)' and the opening gala during the 71st annual Cannes Film Festival at Palais des Festivals.
    Cannes Film Festival 2018 - Die Jury (dpa-Zentralbild/ Stefanie Rex)
    Maja Ellmenreich - ich bin Kulturredakteurin beim Deutschlandfunk und berichte in diesen Tagen vom Filmfestival in Cannes.
    Geschlechtergerechtigkeit ist natürlich ein großes Thema hier, aber uns Journalisten treibt auch noch eine andere Gerechtigkeitsdiskussion um. Denn beim Festival in Cannes werden die rund 4000 Berichterstatter in ein farblich sortiertes, aber deshalb noch lange nicht durchschaubares Klassensystem eingeteilt.
    Es gibt also nicht, wer zuerst in der Schlange steht, der bekommt den besten Platz im Kino, sondern wer die richtige Akkreditierung besitzt, der muss sich erst gar nicht einreihen, während andere womöglich trotz langer Wartezeit in die Röhre gucken. Nach welchen Kriterien aber weiße, rosa-farbene oder blaue Akkreditierungen vergeben werden, das ist ein wohl gehütetes Geheimnis der Festivalleitung.
    Jetzt haben Journalistenkollegen aus New York eine Petition gestartet - unter dem Titel "The Colour of Cannes – weg mit den ungerechten Klassensystem"