
Das Nobel-Komitee konnte ihn erst nicht kontaktieren - auch ein Freund von Ramsdell, Jeffrey Bluestone, war nach eigenen Angaben erfolglos. "Ich habe selbst versucht, ihn zu erreichen", sagte Bluestone. Er glaube, Ramsdell sei im Bundesstaat Idaho unterwegs.
Als das Karolinska-Institut in Stockholm die Namen bekanntgab, war es an der US-Westküste noch Nacht. Erst wesentlich später sei es dem Chef des Labors dann gelungen, Ramsdell die Nachricht zu überbringen. Der Forscher habe seine Wanderung daraufhin beendet und sei nun auf dem Heimweg, hieß es.
Ramsdell wird zusammen mit der US-Wissenschaftlerin Mary E. Brunkow und dem Wissenschaftler Shimon Sakaguchi aus Japan ausgezeichnet. Sie erhalten den Medizin-Nobelpreis für ihre Entdeckungen im Zusammenhang mit der Funktionsweise des Immunsystems. Die Preisverleihung mit Schwedens König Carl XVI. Gustaf findet am 10. Dezember in Stockholm statt.
Gewinnerin Brunkow dachte erst an Spam-Anruf
Das Nobel-Komitee hatte auch Brunkow zunächst nicht erreichen können. Die Wissenschaftlerin, die wie Ramsdell an der US-Westküste lebt, hatte den Anruf wegen der Zeitverschiebung mitten in der Nacht erhalten und war angesichts der schwedischen Telefonnummer nach eigenen Angaben von einem Spam-Anruf ausgegangen. Sie habe daher das Telefon ausgeschaltet und sich wieder schlafen gelegt, sagte sie der Nobel-Stiftung. Später hatte das Nobel-Komitee dann jedoch Erfolg und konnte die gute Nachricht überbringen.
Diese Nachricht wurde am 07.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.