Nahost-Gipfel
Gaza-Friedenserklärung unterzeichnet - Details noch nichr bekannt

Mit einer Zeremonie in Ägypten ist die Waffenruhe zwischen der islamistischen Hamas und Israel durch die Vermittlerstaaten formell besiegelt worden. US-Präsident Trump, Ägyptens Präsident al Sisi, der türkische Präsident Erdogan und der Emir von Katar al Thani unterzeichneten den Gaza-Friedensplan. Trump sprach von einem unglaublichen Tag für die Welt und den Nahen Osten.

    Abdell-Fattah al-Sisi (l), Präsident von Ägypten, und US-Präsident Donald Trump (r), halten eine Erklärung zum Gaza-Krieg hoch. Davor der Schriftzug "Peace 2025"
    Die Erklärung zum Gaza-Friedensplan ist unterzeichnet - mehr als 30 Staats- und Regierungschefs waren dabei (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Er betonte, nun beginne der Wiederaufbau. Dafür müsse der Gazasteifen demilitarisiert werden. Der US-Präsident ergänzte, das unterzeichnete Dokument lege "eine ganze Reihe von Regeln und Bestimmungen" fest und sei sehr umfassend. Der genaue Inhalt wurde zunächst nicht bekannt. 

    Ägypten für Zwei-Staaten-Lösung

    Präsident Al Sisi erklärte, die Waffenruhe müsse nun gefestigt werden. Er plädierte für eine Zwei-Staaten-Lösung. Die Palästinenser hätten das Recht, in einem unabhängigen Staat neben Israel zu leben. Zudem bat al Sisi Trump um Unterstützung bei einer geplanten Konferenz für den Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens. Ägypten will die Konferenz gemeinsam mit Deutschland ausrichten - sie soll voraussichtlich im November in Kairo stattfinden.
    Der Zeremonie wohnten Staats- und Regierungschefs aus 31 Staaten bei, darunter Bundeskanzler Merz und Palästinenserpräsident Abbas. Vertreter Israels und der Hamas nahmen nicht teil.

    Trump: "Neue Ära des Friedens"

    Am Mittag hatte Trump eine Rede vor dem israelischen Parlament in Jerusalem gehalten. Nach der Freilassung der israelischen Geiseln sprach er von einem Tag der Freude und der Hoffnung. Nun breche eine neue Ära des Friedens an. Trump hob unter anderem die Verdienste des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu hervor. Dieser habe "großartige Arbeit" geleistet.
    Ebenso dankte er den islamischen und arabischen Staaten, die an diesem Frieden mitgearbeitet und Druck auf die Hamas ausgeübt hätten. Damit gehe ein schmerzhafter Albtraum in der Region endlich zu Ende. Israel habe durch die Hilfe der USA alles gewonnen, was es mit Waffengewalt gewinnen konnte. Gleichzeitig bekräftigte Trump die Forderung, dass die Hamas entwaffnet werden müsse.

    Netanjahu: Ich sehe mich dem neuen Frieden verpflichtet

    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu würdigte zuvor noch einmal die Leistung Trumps für ein Ende des Gaza-Kriegs. Kein US-Präsident habe so viel für Israel getan wie Trump, sagte Netanjahu. Der Premier betonte, er sehe sich dem neuen Frieden in Gaza verpflichtet. Zudem dankte er Trump ausdrücklich, ihm sei "ein Wunder" gelungen.
    Israels Staatschef Herzog will dem US-Präsidenten den höchsten zivilen Verdienstorden des Landes verleihen, die Präsidentenmedaille. Trump war mit stehenden Ovationen von den Abgeordneten der Knesset empfangen worden.

    Freilassung israelischer Geiseln und palästinensischer Gefangener

    Nach 738 Tagen Gefangenschaft im Gazastreifen sind heute alle lebenden Geiseln freigekommen. Die 20 Männer wurden in zwei Gruppen am Vormittag dem Internationalen Roten Kreuz übergeben. Unter ihnen sind vier Deutsch-Israelis.
    Nach der Freilassung der israelischen Geiseln sind im Gegenzug auch 1.900 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigekommen. Sie wurden mit Bussen in den Gazastreifen, ins Westjordanland und nach Ägypten gebracht und dort jeweils von begeisterten Menschenmengen empfangen. Darunter sind etwa 250 Personen, die in Israel zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren.
    Das Abkommen sieht auch die Überstellung toter Geiseln vor. Die Hamas hat heute jedoch nur vier von 28 Leichen übergeben.

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    Diese Nachricht wurde am 13.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.