Schwester Constanze singt. Sie ist die gefeierte Hauptfigur im Film "Und wenn Gott doch nicht existiert...?", einem neuen Streifen aus der Elfenbeinküste. Die katholische Ordensschwester hat es sich in dem Film zur Aufgabe gemacht, das Leben von Ray Dominque zu ordnen. Der ist ein junger, erfolgreicher und wohlhabender Geschäftsmann, dem aber eines fehlt: echte Liebe. Schwester Constanze will das ändern – auf ihre ganz eigene Art. Dafür schleicht sie sich nachts heimlich aus dem Kloster und versucht, Ray Dominique mit einer attraktiven Frau zu verkuppeln. Genau dafür liebt das Publikum die ungewöhnliche Nonne.
Schwester Constanze, die im von der Schauspielerin Laury Koffi gespielt wird, freut sich über den Jubel ihrer Fans. Nach der öffentlichen Filmvorstellung gibt sie zu: Eine Ordensschwester darzustellen, sei für sie Neuland gewesen:
"Ja, es ist das erste Mal, dass mir eine solche Rolle angeboten wird. Das war viel Arbeit. Gemeinsam mit dem Team haben wir das erarbeitet, was nun im Film zu sehen ist. Aber ich bin auch Comedian und spiele Theater."
Doch Laury Koffi ist nicht nur für die humorvollen Szenen im Film zuständig, sagt Schauspielkollege Guy Kalou, der die Figur des Ray Dominque spielt und den Film außerdem mitproduziert hat.
"Ohne Schwester Constanze wäre es schwierig. Sie hilft Ray, seine Probleme zu überwinden. Das funktioniert, weil Ray daran glaubt, dass die Ordensschwester ihm helfen kann und er sie im übertragenen Sinne auch liebt. Insgesamt zeigt es: Im Leben eines jeden ist es wichtig, Liebe zu schenken, etwa an die Kinder."
Für viele afrikanische Produktionen ist es normal, dem Zuschauer keine Interpretationsspielräume zu lassen. Ein guter Film, so der Glaube, liefert eben die Moral der Geschichte stets mit. Doch nicht so dieser Streifen. Guy Kalou:
"Der Film ist anders, weil er nicht das Ende vorwegnimmt. Das ist die Stärke des Filmes. Bis zum Schluss gibt es Zweifel. Erst dann beginnt man zu verstehen, ob Gott tatsächlich existiert."
Doch zu kritisch mit dem Thema Religion darf auch dieser Film nicht sein – Schauspieler Guy Kalou findet das in Ordnung so:
"Gott gibt es wirklich. Ihn gibt es, weil wir ohne ihn nichts ausrichten können. Man muss wissen, dass er unser täglicher Begleiter ist."
Das sieht auch der Kameruner Filmemacher Thierry Roland Ntamack so. Sein neuestes Werk heißt "Mit einem Engel unterwegs". Es ist ein für die afrikanische Filmproduktion typischer Streifen, in dem Gott, der Glaube an ihn und die eine oder andere übernatürliche Kraft eine entscheidende Rolle spielt. Für Zuschauer aus Europa sei das nicht immer leicht nachzuvollziehen, erklärt Thierry Roland Ntamack:
"Viele Menschen verstehen nicht, warum wir Afrikaner über Gott sprechen. Es liegt daran, weil wir Dinge erleben, die wir nicht mit mathematischen Gesetzen erklären können."
Genau das passiert der Hauptfigur des Films. Ein junger, arbeitsloser Mann trifft auf eine attraktive Frau, die zwei Jahre zuvor bereits gestorben war, jetzt aber wieder lebt. Die Begegnung verändert das Leben des Mannes. Der Film von Thierry Roland Ntamack ist ein Appell, auch an das Unmögliche zu glauben.
"Wenn Du nicht glaubst, wenn Du nicht träumst, wenn Du nicht an Gott glaubst, bist Du tot. Du lebst nicht mehr. Das Einzige, was bleibt, wenn wir von der Gesellschaft, der Politik, von der Familie enttäuscht werden, ist doch Gott. Deswegen sagen wir Afrikaner immer 'So Gott will'"."
Ein Satz, der fatale Wirkung haben kann, wie der Film "Die Pferde Gottes" zeigt. Es ist die neueste Produktion des marokkanischen Filmemachers Nabil Ayouch.
Hauptfigur ist Yachine, der in einem Elendsviertel von Casablanca groß wird. Seine Eltern kümmern sich nicht um ihn, der Zehnjährige bleibt sich selbst überlassen. Interesse zeigt nur sein älterer Bruder. Nach einem Gefängnisaufenthalt hat der sich den radikalen Islamisten angeschlossen und will dafür auch den jüngeren Bruder Yachine gewinnen.
Yachine lässt sich mitreißen. Aus dem schüchternen Jungen wird ein "Attentäter im Namen Allahs". Filmemacher Nabil Ayouch will sein neuestes Werk aber nicht nur auf die Dimension der Religion reduziert wissen.
"Der Film ist nicht nur einer, der religiöse Intentionen zeigt, sondern vielmehr einer über Menschlichkeit. Er zeigt, wie Kinder im Alter von zehn Jahren unmenschlich werden. Es stimmt zwar, dass es eine Manipulation durch die Religion gibt, das passiert aber erst später."
Trotzdem wird Rolle und Missbrauch der Religion für den Terrorismus wohl den meisten Zuschauern in Erinnerung bleiben. Der Film lehnt sich an die Terroranschläge im Mai vor zehn Jahren in Casablanca an. Bei fünf zeitgleichen Selbstmordanschlägen auf jüdische Einrichtungen und westliche Restaurants starben damals mehr als 40 Menschen.
Schwester Constanze, die im von der Schauspielerin Laury Koffi gespielt wird, freut sich über den Jubel ihrer Fans. Nach der öffentlichen Filmvorstellung gibt sie zu: Eine Ordensschwester darzustellen, sei für sie Neuland gewesen:
"Ja, es ist das erste Mal, dass mir eine solche Rolle angeboten wird. Das war viel Arbeit. Gemeinsam mit dem Team haben wir das erarbeitet, was nun im Film zu sehen ist. Aber ich bin auch Comedian und spiele Theater."
Doch Laury Koffi ist nicht nur für die humorvollen Szenen im Film zuständig, sagt Schauspielkollege Guy Kalou, der die Figur des Ray Dominque spielt und den Film außerdem mitproduziert hat.
"Ohne Schwester Constanze wäre es schwierig. Sie hilft Ray, seine Probleme zu überwinden. Das funktioniert, weil Ray daran glaubt, dass die Ordensschwester ihm helfen kann und er sie im übertragenen Sinne auch liebt. Insgesamt zeigt es: Im Leben eines jeden ist es wichtig, Liebe zu schenken, etwa an die Kinder."
Für viele afrikanische Produktionen ist es normal, dem Zuschauer keine Interpretationsspielräume zu lassen. Ein guter Film, so der Glaube, liefert eben die Moral der Geschichte stets mit. Doch nicht so dieser Streifen. Guy Kalou:
"Der Film ist anders, weil er nicht das Ende vorwegnimmt. Das ist die Stärke des Filmes. Bis zum Schluss gibt es Zweifel. Erst dann beginnt man zu verstehen, ob Gott tatsächlich existiert."
Doch zu kritisch mit dem Thema Religion darf auch dieser Film nicht sein – Schauspieler Guy Kalou findet das in Ordnung so:
"Gott gibt es wirklich. Ihn gibt es, weil wir ohne ihn nichts ausrichten können. Man muss wissen, dass er unser täglicher Begleiter ist."
Das sieht auch der Kameruner Filmemacher Thierry Roland Ntamack so. Sein neuestes Werk heißt "Mit einem Engel unterwegs". Es ist ein für die afrikanische Filmproduktion typischer Streifen, in dem Gott, der Glaube an ihn und die eine oder andere übernatürliche Kraft eine entscheidende Rolle spielt. Für Zuschauer aus Europa sei das nicht immer leicht nachzuvollziehen, erklärt Thierry Roland Ntamack:
"Viele Menschen verstehen nicht, warum wir Afrikaner über Gott sprechen. Es liegt daran, weil wir Dinge erleben, die wir nicht mit mathematischen Gesetzen erklären können."
Genau das passiert der Hauptfigur des Films. Ein junger, arbeitsloser Mann trifft auf eine attraktive Frau, die zwei Jahre zuvor bereits gestorben war, jetzt aber wieder lebt. Die Begegnung verändert das Leben des Mannes. Der Film von Thierry Roland Ntamack ist ein Appell, auch an das Unmögliche zu glauben.
"Wenn Du nicht glaubst, wenn Du nicht träumst, wenn Du nicht an Gott glaubst, bist Du tot. Du lebst nicht mehr. Das Einzige, was bleibt, wenn wir von der Gesellschaft, der Politik, von der Familie enttäuscht werden, ist doch Gott. Deswegen sagen wir Afrikaner immer 'So Gott will'"."
Ein Satz, der fatale Wirkung haben kann, wie der Film "Die Pferde Gottes" zeigt. Es ist die neueste Produktion des marokkanischen Filmemachers Nabil Ayouch.
Hauptfigur ist Yachine, der in einem Elendsviertel von Casablanca groß wird. Seine Eltern kümmern sich nicht um ihn, der Zehnjährige bleibt sich selbst überlassen. Interesse zeigt nur sein älterer Bruder. Nach einem Gefängnisaufenthalt hat der sich den radikalen Islamisten angeschlossen und will dafür auch den jüngeren Bruder Yachine gewinnen.
Yachine lässt sich mitreißen. Aus dem schüchternen Jungen wird ein "Attentäter im Namen Allahs". Filmemacher Nabil Ayouch will sein neuestes Werk aber nicht nur auf die Dimension der Religion reduziert wissen.
"Der Film ist nicht nur einer, der religiöse Intentionen zeigt, sondern vielmehr einer über Menschlichkeit. Er zeigt, wie Kinder im Alter von zehn Jahren unmenschlich werden. Es stimmt zwar, dass es eine Manipulation durch die Religion gibt, das passiert aber erst später."
Trotzdem wird Rolle und Missbrauch der Religion für den Terrorismus wohl den meisten Zuschauern in Erinnerung bleiben. Der Film lehnt sich an die Terroranschläge im Mai vor zehn Jahren in Casablanca an. Bei fünf zeitgleichen Selbstmordanschlägen auf jüdische Einrichtungen und westliche Restaurants starben damals mehr als 40 Menschen.